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Donnerstag, 15. Juni 2017

Blog-Törn durch "Das Leben fällt, wohin es will" von Petra Hülsmann - 1x1 des Segelns

 
Dieser Post enthält *Werbung*für "Das Leben fällt, wohin es will" von Petra Hülsmann.

Hallo liebe Leser,

mit „Das Leben fällt, wohin es will“ ist Ende Mai ein neuer Roman aus der Feder von Petra Hülsmann erschienen. Ich mag die bisherigen Bücher sehr, und so war auch dieses wieder ein Must Read für mich. Meine Rezension ist bereits hier erschienen.

Weil wir uns über das Erscheinen des Buches so freuen, haben Marie von wortmalerei.org und ich einen Blog-Törn durch das Buch organisiert, den ihr heute und morgen auf unseren Blogs findet.

Im ersten Teil des Specials geht es heute um das 1x1 des Segelns.

Marie & das Segeln

Maries Familie gehört eine Werft in Hamburg, wo sie seit mehr als hundertzwanzig Jahren Segelboote bauen. Marie hat früher einen Großteil ihrer Zeit in der Werft und auf Segelbooten verbracht. Doch kurz nach ihrem siebzehnten Geburtstag hat sie allem, was mit dem Segeln zu tun hat, den Rücken gekehrt. Stattdessen stürzte sie sich ins Partyleben, während ihre ältere Schwester Christine die Geschäftsführung übernahm.

Zu Beginn des Buches erfährt Marie, dass ihre Schwester krank ist. In der Folge möchte ihr Vater, dass Marie als Geschäftsführerin einspringt – zu rein repräsentativen Zwecken. Marie willigt ein, Smalltalk zu halten und den Tag mit Solitär und surfen im Internet zu verbringen. Gegenüber Daniel, der rechten Hand ihres Vaters, behauptet sie, keine Ahnung von Segelbooten zu haben. Doch immer wieder blitzen ihre Kenntnisse durch, was auch bei Daniel nicht unbemerkt bleibt…

Basierend auf den Begriffen, die Daniel und Marie im Roman nutzen, habe ich für euch ein 1x1 des Segelns zusammengestellt.

Die Basics

Am Beispiel des „Ocean Cruiser“, der neuen luxuriösen Segelyacht, welche die Werft zusätzlich zu den bisherigen kleinen Yachten verkaufen will, setzt Daniel im Buch zu einem Vortrag über die Grundlagen an. Den „Ocean Cruiser“ habe ich mir etwa so vorgestellt:


Übrigens ist der "Ocean Cruiser" das bislang größte Projekt der Ahrens Werft, das sie gar nicht selbst bauen werden. Die Spezialität der Werft sind eigentlich kleine Segelyachten, also eher so etwas:


Aber nun zu den Basics: Dank des Kiels liegt das Segelboot stabil im Wasser. Damit es Fahrt aufnimmt, muss der Wind in die Segel greifen. Dazu muss er von der Seite oder hinten kommen. Die dem Wind zugewandte Seite heißt Luv, die dem Wind abgewandte Seite Lee. Kommt der Wind genau von vorn, dann steht das Boot „im Wind“ und die Segel killen, das heißt sie flattern im Wind. Damit ein Segelboot sich nicht mehr von der Stelle bewegt kann man es entweder mit Leinen an einem Liegeplatz festmachen - zum Beispiel in einer Marina, einem Yachthafen, wie es ihn auch gleich bei der Werft von Maries Familie gibt. Oder man nutzt einen Anker, der während des Ankermanövers meist über eine Bugrolle ins Wasser gelassen wird.

Weitere Begriffe rund ums Segeln

Schon vor Daniels Grundlagen-Vortrag sind Marie gegenüber Daniel versehentlich Begriffe rund ums Segeln herausgerutscht, obwohl sie die Ahnungslose spielen wollte:

»Ja, Teambuilding. Du hast davon wahrscheinlich noch nie was gehört, weil du dich in deinem Ingenieurstudium ausschließlich mit Lateralplänen, Rumpfgeschwindigkeitsberechnungen oder Roboterbasteln beschäftigt hast.« (S.142)

Das liefert Daniel natürlich die perfekte Vorlage:
»Ich würde sagen, fürs Erste ist das alles, was du wissen musst, denn von Tragflächeneffekt, Lateralplan oder Luv- und Leegierigkeit brauche ich dir wohl noch nichts erzählen. Wobei du ja zumindest das Wort Lateralplan schon mal gehört hast. Das ist prima.« (S.204)

Diese Begriffe werden im Buch nicht weiter erklärt, weshalb ich neugierig geworden bin und recherchiert habe:
  • Der Lateralplan bezieht sich auf den Teil des Segelbootes, der sich unter Wasser befindet. Wenn man sich diesen Teil seitlich anschaut, dann blickt man auf den Lateralplan. Je größer er ist, desto kleiner ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Boot seitlich abtreibt.
  • Die Rumpfgeschwindigkeit zu berechnen ist wichtig, um die Maximalgeschwindigkeit eines Segelbootes zu bestimmen. Die Rumpfgeschwindigkeit basiert auf den Wellen, die das Schiff bei der Fahrt erzeugt, und ihrer Überlagerung.
  • Der Tragflächeneffekt ist ein physikalischer Effekt, bei dem am Segel ein Auftrieb entsteht, dank dem man auch nach vorn segeln kann, wenn der Wind von schräg vorne oder der Seite kommt.
  • Die Begriffe Luv- und Leegierigkeit werden genutzt, um zu beschreiben, in welche Richtung ein Segelboot im Wind aufgrund verschiedener einwirkender Kräfte strebt. Dreht es in Richtung des Windes, liegt eine Luvgierigkeit vor, wenn es vom Wind wegdreht eine Leegierigkeit.
Ich hoffe, dieser kleine Einblick in die Welt des Segelns war für euch interessant und hat euch neugierig auf das Buch gemacht. Vielleicht habt ihr Lust bekommen, selbst mit einem Segelboot zu fahren? Ich selbst habe vor inzwischen schon 11 Jahren mal einen einwöchigen Kurs gemacht und habe nach der Lektüre und meiner Recherche große Lust, das Wissen mal wieder in der Praxis aufzufrischen. ;-)

Liebe Grüße
Hanna

Quellen: