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Titel: Für dich würde ich sterben - Erzählungen
Titel: Für dich würde ich sterben - Erzählungen
Autor: F. Scott Fitzgerald
Herausgeberin und Kommentatorin: Anne Margaret Daniel
Übersetzer: Gregor Runge, Andrea Stumpf und Melanie Walz
Erscheinungsdatum: 11.04.2017
Verlag: Hoffmann und Campe
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Mit „Für dich würde ich sterben“ liegen erstmals Texte von
Francis Scott Key Fitzgerald in gedruckter Form vor, die zu Lebzeiten des
Autors in der vorliegenden Fassung keinen Verleger fanden. Das Buch enthält
achtzehn Geschichten, davon sind vierzehn abgeschlossene Erzählungen, ein
Fragment und drei Exposés zu Filmen. Die erste der im Buch enthaltenen Storys hat
F. Scott Fitzgerald 1920 geschrieben, die anderen Texte viele Jahre später in
den 1930ern.
Nach seinen großen Romanerfolgen wurde der Name des Autors
in Verbindung mit Liebesgeschichten gebracht, in denen junge Männer aus
minderbemitteltem Haus um Töchter reicher Eltern buhlten. Fitzgeralds eigene
Eltern gehörten der oberen Mittelschicht an. Als Lieutenant bei der Army lernte
er seine spätere Frau Zelda kennen, die eine Heirat aber zunächst aufgrund
ungesicherter Lebensverhältnisse ablehnte. Doch nach ersten schriftstellerischen
Erfolgen heirateten sie und führten ein mondänes Leben bei denen das zur
Verfügung stehende Geld nicht ausreichte. Seine Erfahrungen flossen in seine
Werke ein. So bewegt er sich in der ersten Geschichte „Spielschulden“ auf
bekanntem Terrain in der Verlagswelt.
In den folgenden Jahren kam zu den Sorgen um‘s Geld die
psychische Erkrankung seiner Frau hinzu, die immer wieder und zunehmend
Aufnahme in psychiatrischen Kliniken suchte. Auch seine eigenen Probleme mit
Alkohol und Gewaltanwendung gegen seine Frau blieben der Öffentlichkeit nicht
verborgen. Bereits die zweite Geschichte „Böser Traum“ nimmt den Leser mit in
eine psychiatrische Klinik und spielt mit dem Gedanken, ob sich klar trennen
lässt, wer hier Patient oder Arzt ist. Die folgenden Erzählungen sind tragisch,
schicksalhaft, erheiternd, aber grundsätzlich mit einer Spur von Dunkelheit
versehen. Beispielhaft hierfür steht die Titelstory „Für dich würde ich
sterben“, die vom Thema „Selbstmord“ durchzogen ist. Kurze Zeit nach Verfassen
der Geschichte versuchte der Autor sich mit einer Überdosis Tabletten umzubringen. Seine Beliebtheit sank zunehmend, doch die Umarbeitung
der einmal geschriebenen Erzählungen, um sie dem Geschmack des Publikums
anzupassen, verweigerte er und so blieb eine Veröffentlichung aus.
Die Geschichten lesen sich leicht und unterhaltsam und
wirken aus einer heutigen Perspektive gesehen modern, vielleicht weil gerade
die beinhalteten Frauenfiguren meist sehr selbstbewusst agieren. Im Anhang des
Buchs finden sich zahlreiche Erläuterungen und Stellenkommentare zu den
einzelnen Geschichten. Für mich waren die Storys ein ansprechender Zeitvertreib,
für Fans des Autors die auch an seinem Lebensweg Interesse haben, sind sie ein
Muss.