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Das Licht und die Geräusche
Das Licht und die Geräusche
Autor: Jan Schomburg
Hardcover: 256 Seiten
Erschienen am 10. März 2017
Verlag: dtv
Boris ist neu in Johannas Kurs, und die beiden werden schnell enge
Freunde. Wenn es nach Johanna geht, dann dürfte zwischen den beiden auch mehr
sein. Doch Boris hat eine Freundin in Portugal, die Johanna ein Rätsel ist. Ein
Vorfall während der Kursfahrt bringt sie ebenso ins Grübeln wie Boris‘
Verhalten. Und dann ist Boris plötzlich verschwunden…
Der Titel des Buches hat mich neugierig gemacht und basierend auf der
Buchbeschreibung erwartete ich einen Roman über das Erwachsenwerden. Im ersten
Kapitel habe ich mich schwer getan, in die Geschichte hineinzufinden, denn sie
springt hin und her und ich brauchte eine Weile, um alles gedanklich zu
sortieren.
Johannas Handeln und ihre Motivation war fürm ich zu Beginn nicht
nachvollziehbar. Sie steht in der Wohnung eines wildfremden älteren Mannes und
überlegt, ob sie mit ihm schlafen soll, während der betrunkene Boris und seine
schweigsame Freundin im Nebenzimmer sitzen. Erst im Laufe der Zeit konnte ich
etwas besser verstehen, was in ihr vorgeht. Sie grübelt viel über das Erlebte
nach und macht dabei viele Gedankensprünge, wodurch die Geschichte unruhig
blieb.
Der Leser erlebt Johanna in einer bunten Mischung ganz verschiedener
Situationen rund ums Thema Erwachsenwerden. Dabei werden sehr viele Themen
angerissen, aber kaum eins vertieft. Gerade bei sensiblen Themen habe ich das
nötige Fingerspitzengefühl vermisst. Gleichzeitig fehlten mir Einblicke in die
Handlungsmotivation der Personen. Insbesondere Thema Suizid kam für mich zum
einen aus heiterem Himmel und wurde zum anderen nicht wirklich aufgearbeitet.
„Das Licht und die Geräusche“ kann mit seinem Schreibstil punkten, doch
durch den unstrukturierten Aufbau konnte ich nicht so recht in die Geschichte
hineinfinden. Zudem fand ich es schade, dass Themen dem Leser vorgesetzt, aber
kaum vertieft werden. Insgesamt lässt mich das Buch vor allem ratlos zurück. Um
es mit Johannas Worten zu sagen: „Aber dann denke ich, dass man vielleicht auch
nicht immer alles verstehen muss.“ (S. 29)