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Vintage
Vintage
Autor: Grégoire Hervier
Übersetzer: Alexandra Baisch und Stefanie Jacobs
Hardcover: 400 Seiten (Foto zeigt das Leseexemplar)
Erschienen am 23. August 2017
Verlag: Diogenes
Inhalt
Meinung
Auch wenn ich mich mit Gitarren und der Rockmusik der 50er, 60er und 70er nur oberflächlich auskenne, konnte mich Thomas Begeisterung anstecken und ich war neugierig, was seine Suche ergeben wird. Zunächst beginnt er mit intensiver Internetrecherche. Doch bald gibt es eine erste heiße Spur, und sein Sponsor schickt Thomas los, um vor Ort zu recherchieren. Engagiert macht er sich auf den Weg und trifft im weiteren Verlauf auf so manche spezielle Charaktere, die eins verbindet: Die Liebe zur Musik. Die einen agieren höchst professionell, die anderen machen von Beginn einen sehr zwielichtigen Eindruck.
Von Beginn an war klar, dass es keine einfache Aufgabe ist, einen Nachweis für die Existenz der „Gibson Moderne“ zu finden. Viele Gerüchte sind im Umlauf, dazu komplette Fälschungen, aber auch Modelle mit späterem Baujahr, die eben nicht zu jener ersten Auflage gehören, bei der nicht klar ist, ob sie nur auf dem Papier existiert oder gebaut wurde. Beim Lesen lernte ich so einiges über Gitarren und speziell die legendäre Moderne, was zu einem großen Teil auf Fakten beruht. Das meiste verstand ich als Laie, nur manchmal driften Thomas und seine Gesprächspartner in eine Fachsimpelei ab, die mir zu speziell wurde.
Für Thomas ist die Suche zunächst ein tolles Abenteuer, doch bald zeigt sich, dass das Ganze nicht ungefährlich ist. Eine echte Moderne wäre sehr wertvoll, sodass schließlich auch Emotionen wie Gier, Neid und große Enttäuschung eine große Rolle spielen. Hat er die Motive seiner Gesprächspartner richtig eingeschätzt? Wenn jemand für die Moderne über Leichen geht – wie weit ist Thomas dann selbst bereit zu gehen? Er gerät in gefährliche Situationen, welche mich gespannt weiterlesen ließen. Dabei wird die grundlegende Frage aufgeworfen, wie weit Leidenschaft und Begeisterung gehen und wo sie ihre Grenzen haben sollten. Nach einer längeren ruhigen Phase, in der viel recherchiert und schrittweise aufgedeckt wird, hielt der Schluss noch mal rasante Entwicklungen und Überraschungen bereit, was mit sehr gut gefallen hat.
Fazit