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Beware That Girl
Beware That Girl
Autorin: Teresa Toten
Übersetzerin: Brigitte Jakobeit
Paperback: 400 Seiten
Erschienen am 24. August 2017
Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch
Inhalt
Kate kommt als neue Stipendiatin an die Waverly School, eine
Privatschule an der Upper East Side in New York, welche die besten Chancen auf die
Zusage eines Colleges erster Wahl bietet. Ihr großes Ziel ist Yale. Als
Meisterin in der Manipulation anderer tut sie alles, um dieses zu erreichen.
Olivia, die das letzte Jahr nach einer mysteriösen Auszeit wiederholt, scheint
zu diesem Zweck die perfekte neue Freundin zu sein. Im Nu sind die beiden unzertrennlich.
Doch Kate ist nicht die einzige Meisterin ihrer Kunst. Etwas Gefährliches ist
im Gange, das ihr zum Verhängnis werden könnte.
Meinung
Das Cover zeigt eine Silhouette der Upper East Side, darüber die hart
blickenden Augen eines Mädchens. Das könnte Kate sein, ihr Ziel fest im Blick.
In einem kurzen Prolog blickt der Leser auf Kate und Olivia. Eine liegt im
Koma, die andere harrt seit achtundvierzig Stunden an ihrem Bett aus. Wer der
beiden wer ist, erfährt man erst einmal nicht. Meine Neugier im Hinblick auf
diese Frage und wie es überhaupt zu dieser Situation kommen konnte, war geweckt.
Die Geschichte springt danach ein halbes Jahr in die Vergangenheit und
man lernt Kate kennen, die neu an der Waverly School ist. Sie lässt den Leser
an ihren Gedanken teilhaben und man erfährt schnell, dass sie einen konkreten
Plan hat, wie sie die Menschen in ihrer Umgebung von sich überzeugt, um
erfolgreich zu sein und als großes Ziel einen Platz in Yale zu erhalten. Der
wichtigste Schritt auf dem Weg dorthin ist die für diesen Zweck perfekte beste
Freundin. Ihre Wahl fällt auf Olivia – ihr Vater ist sehr reich und immer
unterwegs, die Mutter tot, sie scheint leicht beeinflussbar und mit psychischen
Problemen belastet. Gibt es da einen Zusammenhang mit ihrer Auszeit? Kate weiß
auch das Schulpersonal zu bezirzen und schmiedet parallel einen Plan, um an die
Schülerakten zu kommen und mehr zu erfahren. Immer wieder wird Kate außerdem
von alten Erinnerungen heimgesucht. Sie scheint selbst ein großes Geheimnis in
Bezug auf ihre Vergangenheit zu hüten. Wie auch in Bezug auf viele andere
Fragen lädt das zum fleißigen spekulieren ein, was dahinter stecken könnte.
Die Kapitel aus Kates Sicht wechseln sich mit denen aus der Sicht
Olivias ab. Hier erfährt man als Leser, dass ihr Kate als neue beste Freundin sehr
gelegen kommt. Es ist daher wenig verwunderlich, dass die beiden bald wirklich
unzertrennlich sind. Sie liebt es, Kate an der Welt der Reichen teilhaben zu
lassen. Immer wieder gibt es auch Andeutungen, was im letzten Jahr vorgefallen
ist, doch Olivia ist in Richtung des Lesers weniger offen als Kate. Es bleibt
bei viel oberflächlichem Geplauder a la Gossip Girl, wo man einen Blick in das glamourös-gelangweilte
Schul- und Partyleben der Teenager von New Yorks High Society erhält.
Immer wieder wird dem Leser etwas psychologische Spannung geboten
im Hinblick auf die Frage, wer
eigentlich was im Schilde führt. Bald scheint es so, als wäre eine andere Person
noch besser in der Manipulation anderer als Kate. Oder wird sie nur zunehmend
paranoid? Die Geschichte dreht sich immer stärker um dieses Thema und dabei
wird die Gefahr zunehmend greifbar. Ich fand es dabei allerdings nicht nachvollziehbar,
wie leichtgläubig einige Personen agieren und die Entwicklungen in der Folge
nicht sonderlich glaubwürdig.
Schließlich kommt es zu einem sehr abrupten Umschwung und es wird ein
komplizierter Plan ausgeheckt. Das Handeln der Personen war für mich erneut
wenig nachvollziehbar. Für den Showdown schlägt die psychologische Spannung
dann gänzlich in Action um, was ich schade fand. Erst auf den letzten Seiten
wird dann noch mal eine kleine Überraschung im Hinblick auf die wahren
Absichten der Beteiligten geboten, was für mich ein guter Abschluss war.
Fazit
In „Beware that Girl“ kommt Kate als Stipendiatin an eine vornehme
Privatschule der Upper East Side, wo sie durch geschickte Manipulation anderer
ihr großes Ziel Yale erreichen will. Bald fragt man sich als Leser, wer hier eigentlich
Einfluss auf wen ausübt. Doch viele Personen verhielten sich zu arglos, weshalb
der Verlauf der Geschichte für mich zunehmend an Glaubwürdigkeit verlor. Dennoch
fand ich das psychologische Spiel interessant und die Atmosphäre erinnerte mich
an Gossip Girl, weshalb sich Fans der Serie das Buch genauer anschauen sollten.