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Coldworth City
Autorin: Mona Kasten
Coldworth City
Autorin: Mona Kasten
Taschenbuch: 320 Seiten
Erschienen am 1. September 2017
Verlag: Knaur TV
Inhalt
Raven ist eine Mutantin und drei Jahre zuvor der gefährlichen
Organisation AID entkommen, indem sie ihren Tod und den ihres Bruders
vorgetäuscht hat. Die AID verspricht Mutanten, ihnen zu helfen, führt in ihren
Laboren aber grausame Experimente an ihnen durch. Seither lebt Raven mit ihrem
Bruder unter falschem Namen und legt nachts mit ihrem Fähigkeiten Verbrechern
das Handwerk. Als etwas schief geht, wird sie von Wade gerettet, der ihr
anbietet, für den Untergrund zu arbeiten und dort zu trainieren. Raven ist
skeptisch und willigt ein, einen Monat lang zu bleiben. Bald machen sie eine
schockierende Entdeckung…
Meinung
Ich mag Geschichten über Menschen mit besonderen Kräften und war von
Beginn an neugierig, wie die Autorin das Thema umsetzt und welche Kräfte die
Protagonistin hat. Davon erhält man gleich im ersten Kapitel eine Kostprobe. Raven
arbeitet in einer Bar, wo sie Verbrecher aufspürt und auskundschaftet, um sie
auf frischer Tat zu ertappen. Doch diesmal ist ein Mutant dabei, der Raven fast
in die Knie zwingt. Nach diesem rasanten Einstieg freute ich mich auf mehr.
Kurz darauf nimmt jemand zu Raven Kontakt auf, um ihr ein Angebot zu
unterbreiten. Sie ist mehr als skeptisch und will nicht mehr darüber wissen, denn
bislang sind sie und Knox bestens allein zurecht gekommen. Ein erster
dramatischer Höhepunkt bringt sie dazu, Wade und dem Untergrund eine Chance zu
geben. Ich erlebte Raven als stark und selbstbewusst, wobei sie verschiedene
Schwachstellen hat, die sie selbst kennt: ihr Bruder Knox, die Zeit bei der AID
und eine Kraft, die tief in ihr schlummert. Sie wurde mir schnell sympathisch
und ich fieberte mit, ob sie die richtigen Entscheidungen trifft. Wade hingegen
gibt dem Leser zu Beginn Rätsel auf. Er zieht sich oft zurück, gleichzeitig bewundern
ihn die anderen Mutanten ein wenig, denn er ist im Kampf der stärkste von
ihnen. Erst nach und nach erfährt man, was dahinter steckt.
Das Buch bietet eine gute Mischung aus actionreichen Kämpfen, in denen
die verschiedenen Kräfte zum Einsatz kommen, und ruhigeren Momenten. Die
verschiedenen Mutanten verfügen hauptsächlich über klassische
Superhelden-Fähigkeiten, zum Beispiel Unsichtbarkeit, Elektrizität, Heilkräfte
und Telekinese. Mit Ravens unterdrückter Kraft kommt eine interessante neue und
nicht ganz berechenbare Komponente hinzu. Zwischen den Kämpfen bleibt Zeit, um
die Charaktere besser kennenzulernen, mehr über das Leben im Untergrund und die
Haltung der Gesellschaft gegenüber Mutanten zu erfahren und beim Schmieden von
Plänen dabei zu sein.
Die Enthüllung einer großen Verschwörung bringt nach einiger Zeit neuen
Schwung in die Geschichte. In dieser Zeit entwickelt sich auch eine vorsichtige
Liebe, deren Verlauf gut zu den Charakteren und dem Päckchen, das sie jeweils
zu tragen haben, passt. Der grundsätzliche Verlauf blieb allerdings recht
vorhersehbar, wenn man einige Superhelden-Geschichten kennt. Zum Schluss hin
wird es noch mal dramatisch und spannend. Der Showdown hätte für mich dann noch
etwas ausführlicher sein dürfen. Es ging alles plötzlich ganz schnell, wobei
ich den Schluss sehr passend fand.
Fazit
In „Coldworth City“ ist Raven als geheim agierende Mutantin lange
allein zurecht gekommen, bis ein Vorfall sie dazu bringt, sich vorübergehend
dem Untergrund anzuschließen. Die Mischung aus Action und Story fand ich sehr gelungen.
Gleichzeitig hätte ich mir noch weniger Vorhersehbarkeit und einen
ausführlicheren Showdown gewünscht. Ich vergebe vier Sterne. Wer Superhelden-Geschichten
mag, dem kann ich „Coldworth City“ empfehlen!