Dienstag, 24. Oktober 2017

[Rezension Hanna] Das Fundament der Ewigkeit - Ken Follett


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Das Fundament der Ewigkeit
Autor: Ken Follett
Übersetzer: Dietmar Schmidt und Rainer Schumacher
Hardcover: 1168 Seiten
Erschienen am 12. September 2017
Verlag: Bastei Lübbe

Inhalt

Kingsbridge im Jahr 1558: Ned Willard kehrt nach einem Aufenthalt bei seinem Onkel in Calais in die Stadt zurück. Er ist fest entschlossen, nun endlich seine geliebte Margery Fitzgerald zu heiraten. Als Sohn der reichsten Kaufmannsfamilie der Stadt ist er keine schlechte Partie. Doch obwohl Margery seine Gefühle erwidert, drängt ihre Familie sie energisch dazu, Bart zu heiraten, den zukünftigen Grafen von Shiring. Als Neds Familie fast alles verliert, hält ihn endgültig nichts mehr in Kingsbridge. Er tritt in den Dienst der protestantischen Elizabeth Tudor, die der katholischen Mary Tudor auf den Thron folgen will. Sie will sich dafür einsetzen, dass niemand mehr aufgrund seines Glaubens getötet wird. In Frankreich und der spanischen Niederlande beobachtet man die Entwicklungen genau – hier ist man katholisch und hat eigene Vorstellungen davon, wie man mit Protestanten umgeht. Wird es Ned gelingen, einen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander der Religionen zu leisten?

Meinung
Nachdem ich vor Jahren sowohl „Die Säulen der Erde“ als auch „Die Tore der Welt“ begeistert gelesen habe, habe ich mich sehr gefreut, als ein dritter Kingsbridge-Roman angekündigt wurde. Seit den Ereignissen des zweiten Buches sind gut 200 Jahre vergangen und im Zentrum der Handlung stehen die Nachfahren der früheren Protagonisten. Ich war gespannt, wie es ihnen ergehen wird. Man braucht aber nicht zwingend das Vorwissen der anderen Bücher, um in diese Geschichte eintauchen zu können.

Das Buch beginnt wie einst „Die Säulen der Erde“ mit einer Hinrichtung. Der Erzähler merkt an, dass er den Verurteilten jahrzehntelang gejagt hat und verhindern konnte, dass dieser den größten Teil der Königsfamilie tötet. Wann dies passiert und wer Erzähler und Verurteilter sind, wird vorerst nicht aufgeklärt. Stattdessen findet man sich im Jahr 1558 wieder, wo Ned Willard gerade von Calais nach Kingsbridge zurückgekehrt ist und feststellen muss, dass seine Geliebte gegen ihren Willen mit dem zukünftigen Grafen von Shiring verheiratet werden soll.

Schnell konnte ich einen ersten guten Überblick darüber gewinnen, wie die verschiedenen Personen zueinander stehen. Durch die erzwungene Heirat Margerys, einem Angriff auf Calais und einer Klage gegen Neds Mutter wurde die Handlung schnell spannend und dramatisch. Wer die Vorgänger kennt, der weiß, dass für die sympathischsten Charaktere erst einmal alles schief geht. Ned lässt deshalb schon bald alles hinter sich und tritt in den Dienst von Elizabeth Tudor, wo er in den folgenden Jahren das politische Geschehen hautnah miterleben wird.

Neben den Kapiteln in England erfährt man auch mehr über die politische Situation in Frankreich, Spanien und der spanischen Niederlande. Die Handlungsstränge sind zu Beginn unabhängig voneinander, laufen später aber alle zusammen. Auch hier werden dem Leser Geheimnisse und Intrigen geboten. Da ist zum Beispiel Neds Bruder Barney, der aus Spanien fliehen muss und zu diesem Zweck in die Armee eintritt oder Sylvie, deren Vater in Paris streng verbotene protestantische Schriften verkauft und die sich in einen Spion der Katholiken verliebt. Gut und Böse sind insbesondere bei den fiktiven Charakteren recht klar verteilt und ich fieberte mit, ob sich die mir sympathisch gewordenen Charaktere behaupten und ihre Pläne verwirklichen können.

Viele Charaktere stehen bald im Dienst von einflussreichen politischen Persönlichkeiten. Beim Lesen erfährt man viel über die politischen Entwicklungen und insbesondere das Thema Katholiken versus Protestanten spielt eine wichtige Rolle. Der Autor berücksichtigt in seiner Geschichte viele historische Ereignisse und verschafft den fiktiven Charakteren wichtige Rollen darin. Die einen planen Verschwörungen, während die anderen versuchen, sie aufzudecken – letzteres nicht immer erfolgreich. Das fand war oft spannend, insbesondere im Mittelteil hätte ich mir aber oft eine straffere, weniger ausschweifende Erzählweise gewünscht. Über 60 Jahre lang begleitet man die Charaktere durch Höhen und Tiefen bis hin zu einem letzten dramatischen Anschlagsplan und einem runden Schluss.

Fazit
In „Das Fundament der Ewigkeit“ versuchen Nachfahren der Protagonisten der früheren Kingsbridge-Romane, ihre Pläne zu verwirklichen. Dabei spielt das Ringen zwischen Katholiken und Protestanten bis hin zum Bürgerkrieg eine große Rolle, denn die fiktiven Charaktere sind bei vielen historischen Ereignissen hautnah dabei. Der Aufbau der Geschichte ist seinen Vorgängern nicht unähnlich und manche Entwicklungen hätten straffer beschrieben werden können. Insgesamt bietet dieses Buch gelungene Unterhaltung, die sich kein Ken Follett-Fan entgehen lassen sollte!

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