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Das Fundament der Ewigkeit
Das Fundament der Ewigkeit
Autor: Ken Follett
Übersetzer: Dietmar Schmidt und Rainer Schumacher
Hardcover: 1168 Seiten
Erschienen am 12. September 2017
Verlag: Bastei Lübbe
Inhalt
Kingsbridge im Jahr 1558: Ned Willard kehrt nach einem Aufenthalt bei
seinem Onkel in Calais in die Stadt zurück. Er ist fest entschlossen, nun
endlich seine geliebte Margery Fitzgerald zu heiraten. Als Sohn der reichsten
Kaufmannsfamilie der Stadt ist er keine schlechte Partie. Doch obwohl Margery
seine Gefühle erwidert, drängt ihre Familie sie energisch dazu, Bart zu
heiraten, den zukünftigen Grafen von Shiring. Als Neds Familie fast alles
verliert, hält ihn endgültig nichts mehr in Kingsbridge. Er tritt in den Dienst
der protestantischen Elizabeth Tudor, die der katholischen Mary Tudor auf den
Thron folgen will. Sie will sich dafür einsetzen, dass niemand mehr aufgrund
seines Glaubens getötet wird. In Frankreich und der spanischen Niederlande
beobachtet man die Entwicklungen genau – hier ist man katholisch und hat eigene
Vorstellungen davon, wie man mit Protestanten umgeht. Wird es Ned gelingen,
einen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander der Religionen zu leisten?
Meinung
Nachdem ich vor Jahren sowohl „Die Säulen der Erde“ als auch „Die Tore
der Welt“ begeistert gelesen habe, habe ich mich sehr gefreut, als ein dritter
Kingsbridge-Roman angekündigt wurde. Seit den Ereignissen des zweiten Buches
sind gut 200 Jahre vergangen und im Zentrum der Handlung stehen die Nachfahren
der früheren Protagonisten. Ich war gespannt, wie es ihnen ergehen wird. Man
braucht aber nicht zwingend das Vorwissen der anderen Bücher, um in diese
Geschichte eintauchen zu können.
Das Buch beginnt wie einst „Die Säulen der Erde“ mit einer Hinrichtung.
Der Erzähler merkt an, dass er den Verurteilten jahrzehntelang gejagt hat und
verhindern konnte, dass dieser den größten Teil der Königsfamilie tötet. Wann dies
passiert und wer Erzähler und Verurteilter sind, wird vorerst nicht aufgeklärt.
Stattdessen findet man sich im Jahr 1558 wieder, wo Ned Willard gerade von Calais
nach Kingsbridge zurückgekehrt ist und feststellen muss, dass seine Geliebte gegen
ihren Willen mit dem zukünftigen Grafen von Shiring verheiratet werden soll.
Schnell konnte ich einen ersten guten Überblick darüber gewinnen, wie
die verschiedenen Personen zueinander stehen. Durch die erzwungene Heirat
Margerys, einem Angriff auf Calais und einer Klage gegen Neds Mutter wurde die
Handlung schnell spannend und dramatisch. Wer die Vorgänger kennt, der weiß,
dass für die sympathischsten Charaktere erst einmal alles schief geht. Ned
lässt deshalb schon bald alles hinter sich und tritt in den Dienst von
Elizabeth Tudor, wo er in den folgenden Jahren das politische Geschehen hautnah
miterleben wird.
Neben den Kapiteln in England erfährt man auch mehr über die politische
Situation in Frankreich, Spanien und der spanischen Niederlande. Die
Handlungsstränge sind zu Beginn unabhängig voneinander, laufen später aber alle
zusammen. Auch hier werden dem Leser Geheimnisse und Intrigen geboten. Da ist
zum Beispiel Neds Bruder Barney, der aus Spanien fliehen muss und zu diesem
Zweck in die Armee eintritt oder Sylvie, deren Vater in Paris streng verbotene
protestantische Schriften verkauft und die sich in einen Spion der Katholiken
verliebt. Gut und Böse sind insbesondere bei den fiktiven Charakteren recht
klar verteilt und ich fieberte mit, ob sich die mir sympathisch gewordenen
Charaktere behaupten und ihre Pläne verwirklichen können.
Viele Charaktere stehen bald im Dienst von einflussreichen politischen
Persönlichkeiten. Beim Lesen erfährt man viel über die politischen
Entwicklungen und insbesondere das Thema Katholiken versus Protestanten spielt
eine wichtige Rolle. Der Autor berücksichtigt in seiner Geschichte viele
historische Ereignisse und verschafft den fiktiven Charakteren wichtige Rollen
darin. Die einen planen Verschwörungen, während die anderen versuchen, sie
aufzudecken – letzteres nicht immer erfolgreich. Das fand war oft spannend,
insbesondere im Mittelteil hätte ich mir aber oft eine straffere, weniger
ausschweifende Erzählweise gewünscht. Über 60 Jahre lang begleitet man die
Charaktere durch Höhen und Tiefen bis hin zu einem letzten dramatischen
Anschlagsplan und einem runden Schluss.
Fazit
In „Das Fundament der Ewigkeit“ versuchen Nachfahren der Protagonisten
der früheren Kingsbridge-Romane, ihre Pläne zu verwirklichen. Dabei spielt das
Ringen zwischen Katholiken und Protestanten bis hin zum Bürgerkrieg eine große
Rolle, denn die fiktiven Charaktere sind bei vielen historischen Ereignissen
hautnah dabei. Der Aufbau der Geschichte ist seinen Vorgängern nicht unähnlich
und manche Entwicklungen hätten straffer beschrieben werden können. Insgesamt
bietet dieses Buch gelungene Unterhaltung, die sich kein Ken Follett-Fan
entgehen lassen sollte!