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Eisige Gezeiten. Falling Kingdoms 4
Autorin: Morgan Rhodes
Übersetzer: Anna Julia Strü
Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Goldmann
Die Reihe
Falling Kingdoms
Band 1: Flammendes Erwachen (Rezension)
Band 2: Brennende Schwerter (Rezension)
Band 3: Lodernde Macht (Rezension)Band 4: Eisige Gezeiten
Band 5: ? (engl. Cristal Storn, 2016)
Band 6: ? (engl. Immortal Reign, vsl. 2018)
Inhalt
In Mythica bringen sich die verschiedenen Parteien im Kampf um Macht in
Position. Alle vier Essenzen wurden eingefordert und jede befindet sich in der
Hand einer anderen Person. Doch wie entfesselt man ihre Kraft? Das ist bisher
nur Lucia gelungen, die nach dem Tod ihres Geliebten von Trauer und Wut
getrieben ein neues Ziel verfolgt. Magnus und Cleo treffen unterdessen in Limeros
ein, wo sie ihre jeweils nächsten Schritte planen. Werden sie dabei miteinander
oder gegeneinander arbeiten? König Gaius sticht mit einem geheimen Plan in See,
und auch Amara verfolgt in Kraeshia ihre eigene Agenda. Wer wird die
Oberhand gewinnen?
Meinung
Mit „Eisige Gezeiten“ ist nun der vierte Band der Falling Kingdoms-Reihe
erschienen, die voraussichtlich sechs Bände umfassen wird. Die Wartezeit war
mit anderthalb Jahren seit dem letzten Band wieder recht lang, aber ich freue
mich, dass es noch weitergeht. Ich musste deshalb erst ein wenig im dritten
Band blättern, um die Erinnerung aufzufrischen und in den vierten Band
eintauchen zu können. Dort geht es nach einem kurzen Prolog, in dem man noch einmal
das Wichtigste über die Kristallkugeln mit Elementarmagie erfährt und ein
kleines Geheimnis gelüftet wird, schwungvoll weiter.
Auch dieser Band bietet wieder eine Vielzahl unterschiedlicher
Perspektiven. Erneut begleitet man Cleo, Magnus, Lucia und Jonas. Zusätzlich
kommen nun Amara und Felix zu Wort, die dem Leser schon bekannt sind und die
diesmal eine größere Rolle spielen, während andere Charaktere wie Nic und
Lysandra ein wenig in den Hintergrund treten. Das brachte frischen Wind in die
Geschichte sowie neue Einblicke und Erkenntnisse, die dem Leser bislang vorenthalten
wurden. Besonders spannend fand ich, was die vier Personen, die jeweils eine Kugel
mit Elementarmagie in ihren Besitz gebracht haben, damit machen. Lucia konnte
bislang als einzige die Macht entfesseln. Sie hat nach den jüngsten Ereignissen
eine dramatische Wandlung durchgemacht und als Leser erlebte ich mit, welche erschreckenden
Konsequenzen die Entfesselung tatsächlich hat.
Die anderen Besitzer der Kugeln nutzen diese vor allem, um sich in eine
strategisch gute Position zu bringen. Dabei geht der Blick erstmals auch über
die Grenzen Mythicas hinaus, denn nicht weit entfernt lauert ein mächtiger
Herrscher, der zu einem gefährlichen Feind werden könnte. Diese neue Bedrohung hat
mich allerdings nicht voll überzeugt, da mir hier alles zu schnell ging und es
zu dramatischen Szenen kommt, die durch die Naivität der Beteiligten überhaupt
erst entstehen konnten. Auch in Mythica irritierte mich so manches Mal die Leichtgläubigkeit
der Charaktere, während ich es weiterhin gelungen fand, dass niemand eindeutig
gut oder böse ist, sondern alles eine Sache der Perspektive ist. Während die
Charaktere zu Beginn des Bandes vor allem Erkundungen einholen, beobachten und
Pläne schmieden, wird es mit der Zeit wieder actionreicher. Nach einem ersten Spannungshighlight
steht die große Frage im Raum, was das für die ganze Welt bedeutet. Weitere
dramatische Momente erhielten meine Neugier bis hin zu einem wichtigen Kampf am
Ende, durch den sich die Machtverhältnisse erneut verschieben. Der fünfte Band
ist in Englisch schon erschienen, weshalb ich hoffe, dass die Übersetzung nicht
allzu lange auf sich warten lässt.
Fazit
In „Falling Kingdoms: Eisige Gezeiten“ geht das Ringen um die Macht über
Mythica und die Magie weiter. Die Essenzen sind gefunden, doch nur Lucia ist
die Entfesselung bislang gelungen. Es war wieder interessant, die verschiedenen
Charaktere auf ihrem Weg durchs Land und nun auch darüber hinaus zu begleiten.
Dramatische Momente und kleine Überraschungen hielten die Spannung aufrecht,
doch einige Charakteren verhielten sich für meinen Geschmack zu leichtgläubig. Wer
die Reihe kennt, der sollte sich auch diesen vierten Band nicht entgehen lassen, auch wenn ein gewisses Mitten-in-der-Reihe Gefühl nicht ausbleibt. Allen anderen, die Lust auf eine temporeiche High Fantasy-Reihe haben, empfehle
ich, die Reihe mit dem ersten Band, „Flammendes Erwachen“, zu beginnen!