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In eisiger NachtAutor: Tony Parsons
Übersetzer: Dietmar Schmidt
Broschiert: 336 Seiten
Erschienen am 26. Januar 2018
Verlag: Bastei Lübbe
Inhalt
Vor einem Restaurant in Chinatown, London wird in einem abgestellten
LKW ein grausiger Fund gemacht: Elf erfrorene Frauen; eine Zwölfte verstirbt
kurz darauf im Krankenhaus. Max Wolfe und seine Kollegen beginnen mit den
Ermittlungen: Wer hat die Frauen illegal ins Land gebracht, und was sollte mit
ihnen geschehen? Besonderes Kopfzerbrechen bereitet ihnen auch der dreizehnte
gefundene Pass. Was ist aus der Frau geworden, die vorn beim Fahrer mitgereist
ist? Die Nachforschungen scheinen allesamt ins Leere zu führen. Als sich eine
erste Spur abzeichnet, kommt es zu einem Zwischenfall, der den Ermittlern vor
Augen führt, dass sie sich mit einem mächtigen Gegner angelegt haben.
Meinung
Ich habe bislang noch keinen der Fälle von Max Wolfe gelesen, sodass
ich ganz unvoreingenommen mit der Lektüre des Buches begann. Bevor ich
Bekanntschaft mit dem Ermittler machte, las ich den beklemmenden Prolog. Er
beschreibt die Erlebnisse von Hana, die in Belgrad ihren Bruder und ihren
Koffer zurücklässt, ihren Pass abgibt und hoffnungsvoll in einen Lastwagen zu
anderen Frauen steigt. Lange scheint alles nach Plan zu laufen, doch irgendwann
sinkt die Temperatur immer weiter, und die Türen des Laderaums werden nicht
mehr geöffnet. Ein schlimmes Schicksal für die Frauen, das so ähnlich
tatsächlich passiert ist. Genau wie Max Wolfe wollte ich unbedingt wissen, was
dahinter steckt.
Max‘ erste Nachforschungen führen ihn zu einer alten Bekannten, die ihm
verrät, was sie über den zunehmenden Menschenschmuggel und illegale
Arbeitskräfte weiß. Das ist vor allem Hörensagen und es zeichnet sich kaum eine
echte Spur ab. Doch Max und seine Kollegen folgen hartnäckig jedem Hinweis.
Dabei fand ich es erstaunlich, dass sie trotzdem so schnell eine heiße Spur
finden. Doch ein überraschender Zwischenfall verhindert einen weiteren
Durchbruch, sodass die Ermittler neue, gefährliche Wege suchen müssen, um den Antworten
näher zu kommen.
Die Ermittlungen stehen in diesem Buch klar im Vordergrund, man erfährt
aber auch ein wenig über das Privatleben von Max und seiner Kollegin Edie Wren.
Immer wieder gibt es auch Hinweise auf die Handlung der vorherigen Bände. Wer
diese gelesen hat, kann die neuen Informationen sicherlich gut mit den
bekannten verknüpfen. Doch auch ohne deren Kenntnis konnte ich dem Geschehen
mühelos folgen.
Die Ermittler gehen zunehmend große Wagnisse ein und erleiden
folgenreiche Rückschläge. Dabei hat mich gestört, wie schnell die
Entscheidungen zugunsten des Risikos fielen, was die Handlung zusammen mit den
zahlreichen Toten und einigen großen Zufällen für mich wenig realistisch
machte. Dennoch muss gesagt werden, dass mit dieser Geschichte ein
hochaktuelles, brisantes Thema angesprochen wird, welches mich ins Nachdenken
gebracht hat. Ein dramatisches Finale sorgt schließlich noch einmal für
Spannung und hält eine Wendung bereit, die sich schon abgezeichnet hatte. Mit
einem privaten Moment von Max leitet das Buch dann über zur bereits geplanten
Fortsetzung.
Fazit
Max Wolfe beschäftigt sich im Fall „In eisiger Nacht“ mit einem
beklemmenden Fall des Menschenschmuggels, bei dem zwölf Frauen ums Leben kamen.
Mit seinen Kollegen folgt er den raren Hinweisen und findet erstaunlich schnell
eine Spur, die zu verfolgen jedoch bald absolut gefährlich wird. Den
Handlungsverlauf fand ich zu überspitzt, die häufigen Spannungsmomente machten
dennoch Lust zum Weiterlesen. Ich vergebe drei Sterne für Max Wolfes vierten
Fall.