Ein neuer Mordfall wartet auf Nina und Daniel, wobei der Täter nicht
lange gesucht werden muss. Mitten in einer Herz-OP betritt ein Kollege des
operierenden Arztes den Raum und ersticht den Patienten vor den Augen aller
Anwesenden. Danach kann er seine Tat kaum fassen. Er sei so wütend gewesen,
nachdem der Ermordete ihn wochenlang online bedroht hat. Wenige Tage später
ereignet sich ein weiterer Mord – ein Mann wurde in seiner Wohnung mit zahlreichen
Messerstichen niedergestreckt. Die Opfer scheinen sich gekannt zu haben, doch
der erste Täter war zum Tatzeitpunkt schon in Haft – was geht hier vor sich?
Mit „Invisible“ legen Ursula Poznanski und Arno Strobel ihr drittes
gemeinsames Buch vor, auf das ich mich sehr gefreut habe. Der zweite Fall für
Nina Salomon und Daniel Buchholz startet gleich mit einer dramatischen Szene.
Ein Arzt betritt den OP-Saal eines Kollegen, um dessen Patient zu erstechen –
was ist sein Motiv? Auf Nachfrage der Polizisten gibt er ein nicht allzu
überzeugendes Motiv an: Er kenne das Opfer eigentlich kaum, aber sei nach dessen
wochenlangen Bedrohungen über das Internet unglaublich wütend gewesen.
Schon wenige Tage und Seiten später ereignet sich ein zweiter Mord und
zahlreiche Messerstiche weisen darauf hin, dass der Täter in Rage gehandelt
hat. Fast gleichzeitig zeigt die Untersuchung des Täters vom ersten Mord, dass
die Drohmails von seinem eigenen Rechner versendet wurden. Die Ereignisse
überschlagen sich und ich war im Nu mitten in der Geschichte. Wie die Ermittler
hatte ich zahlreiche Fragen im Kopf und hoffte darauf, bald Antworten zu
erhalten.
Die Kapitel sind wie schon im ersten Fall „Anonym“
abwechselnd aus der Sicht von Nina und Daniel geschrieben. Die Entwicklungen in
ihrem Privatleben nehmen einigen Raum ein. Daniel muss sich damit
auseinandersetzen, ob er seine Beziehung mit Isabell vertiefen will, und das
Grübeln lässt ihn oft gereizt reagieren. Nina arbeitet nicht nur mit Daniel,
sondern auch mit dem neuen Kollegen Philipp eng zusammen, der ihr Avancen macht
und Daniel ein Dorn im Auge ist. Ich fand es interessant, mehr über die beiden
zu erfahren. Im Mittelteil nahmen mir diese Handlungsstränge aber zu viel Raum
ein.
Der Druck auf die Ermittler steigt im Verlauf der
Geschichte immer weiter, denn weitere Morde passieren auf ähnliche Weise. Es
zeichnet sich ein Muster ab, das kein Zufall mehr sein kann. Was ist es, das
die Täter so wütend werden lässt? Etwas merkwürdig fand ich, dass fast die
ganze Ermittlungsarbeit von Nina und Daniel gemacht wird, obwohl sie von
zahlreichen Kollegen unterstützt werden. Für mich war nicht so klar, welche
Aufgaben diese in der Zwischenzeit wahrnehmen und ich hatte das Gefühl, dass
man mit großer Mannstärke einige Dinge schneller hätte herausfinden können. Als
endlich die ersten Puzzlestücke an ihrem Platz fallen steigt die Spannung noch
mal an bis hin zu einem dramatischen Showdown. Obwohl ich eine Vermutung hatte,
worauf das Ganze grundsätzlich hinaus läuft, konnte dieser mich überraschen.
„Invisible“, der zweite Fall für Nina Salomon und Daniel Buchholz,
startet temporeich und dramatisch. Die beiden Ermittler versuchen fieberhaft,
den Ursprüngen einer Mordserie auf die Spur zu kommen. Was ihr Privatleben
betrifft müssen sie außerdem einige wichtige Entscheidungen treffen. Das Buch
schildert ein erschreckendes Szenario, das für mich allerdings ein wenig zu
überzogen war und dadurch an Glaubwürdigkeit verloren hat. Insgesamt konnte
mich die Geschichte aber gut unterhalten, weshalb ich knappe vier Sterne
vergebe.
Band 1: anonym (Rezension)
*Werbung* Weitere Informationen zum Buch
Invisible
Autoren: Ursula Poznanski & Arno Strobel
Broschiert: 368 Seiten
Erschienen am 27. März 2018
Verlag: Wunderlich
Die Reihe
Band 1: anonym (Rezension)
Band 2: Invisible