„Der Preis des Todes“ von Horst Eckert ist ein
Politthriller. Nach drei Kriminalfällen, in denen der Düsseldorfer
Hauptkommissar Vincent Che Veih ermittelte, ist das vorliegende Buch ein
Einzelband. Die Geschichte spielt auf drei Handlungsebenen, die miteinander
verknüpft sind. Eine davon nimmt den Leser mit nach Berlin in ein
Apartmenthaus, in dem der Bundestagsabgeordnete und Pharmakologe Christian
Wagner erdrosselt aufgefunden wird. In Düsseldorf wird unterdessen nach dem
Mörder einer jungen Frau gesucht und schließlich führt die Handlung die
Protagonistin Sarah Wolf in ein Flüchtlingslager nach Kenia. Bereits im ersten
Kapitel erfuhr ich von beunruhigenden Vorkommnissen, die sich dort ereignet
haben sollen. Der Titel erzählt davon, dass den Preis des Todes diejenigen zu
zahlen haben, die aufgrund der Umstände in das Visier skrupelloser Akteure
geraten, ihnen notwendigerweise vertrauen und dabei ihr Leben verlieren.
Sarah, Mitte 30 und erfolgreiche Moderatorin einer Talkshow
im Fernsehen, hat in einer ihrer Sendungen Christian kennen gelernt. Beide
haben sich ineinander verliebt und führen ihre Beziehung abseits der Medien.
Für ihre nächste Sendung recherchiert das Team um Sarah zum Thema der
vorgesehenen Fusion zweier großer Krankenhausbetreiber und der dadurch
vorherzusehenden Preissteigerung im Gesundheitswesen. Christian vertritt die
Interessen eines der Unternehmen, sein Tod wirft die Frage nach einem
Zusammenhang damit auf. Sarah überlässt die Ermittlungen nicht nur der Kriminalpolizei
von Berlin, sondern beginnt damit, das Leben ihres Geliebten zu hinterfragen. Sie
findet auf seinem Rechner eine Liste mit Medikamenten, die sie schließlich
neben anderen Hinweisen auf eine Spur zu einem Krankenhaus nach Ostafrika
führen. Außerdem stellt sich heraus, dass die Tote, die am Unterbacher See
abgelegt wurde, kurz vor ihrer Ermordung Kontakt zu Christian hatte und für
eine humanitäre Organisation arbeitete, die auch in Kenia tätig ist. Sarah
beginnt aus der Sachlage heraus, Querverbindungen zu ziehen und unbequeme
Fragen zu stellen.
Schon das erste Kapitel deutete an, dass im Flüchtlingslager
in Dadaab/Kenia nicht alles rechtens läuft. Doch zunächst einmal baut Horst
Eckert seine Protagonisten Sarah und Sellin, den im Düsseldorfer Mordfall
ermittelnden Krimalhauptkommissar, auf. Noch ahnte ich nichts von dem Band, das
diese beiden verbindet. Die Spannung wuchs anfangs eher ruhig, bis Sarah die
Spur nach Ostafrika entdeckt und mit ihrem Team zu Aufnahmen für eine Reportage
hinfliegt. Der Autor erzählt von einzelnen Schicksalen im Lager, die jeden
Leser berühren werden. Ab diesem Zeitpunkt hatte die Geschichte mich voll
ergriffen und in ihren Sog gezogen.
Neben der spannenden Thrillerhandlung hat es mir
zusätzliches Vergnügen bereitet, einmal hinter die Kulissen einer Talkshow zu
schauen. Bei den Ermittlungen in Düsseldorf waren mir die Schauplätze meistens
bekannt, so dass ich mir das Geschehen besonders gut vorstellen konnte. Horst
Eckert recherchiert sehr gut, so dass die von ihm beschriebenen Charaktere und
deren Handlungen überaus realistisch erscheinen. Als Hintergrund für seine
Thriller nutzt er aktuelles politisches Geschehen, das er verfremdet und darin
seine fiktiven Figuren spielen lässt. Am Ende der kurzen Kapitel kommt es
häufig zu kleinen Cliffhangern und die Szene wechselt, was für mich als Leser
die Spannung noch erhöhte.
„Der Preis des Todes“ ist ein Thriller mit komplexer
Handlung, der von Beginn an Spannung aufbaut und bis zum Schluss hält. Markante
Charaktere und interessante Themen, die den Hintergrund bilden, sind auffällig
und bleiben im Gedächtnis. Mich konnte Horst Eckert mit der Geschichte in
seinen Bann ziehen und gerne vergebe ich hierzu eine Leseempfehlung.
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Titel: Der Preis des Todes
Autor: Horst Eckert
Erscheinungsdatum: 13.03.2018
Verlag: Wunderlich (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen