Zélie lebt gemeinsam mit ihrem Bruder Tzain und ihrem Baba in Ilorin.
An ihrem weißen Haar ist zu erkennen, dass sie eine Divîné ist – ein
Mensch mit dem Potential, Magie zu wirken und damit zur Maji zu werden. Doch
alle Majis, zu denen auch ihre Mutter gehörte, wurden in der Blutnacht getötet.
Seither ist die Magie verschwunden und die Divînés werden vom König und seinen
Soldaten wie Abschaum behandelt. Als Zélie und Tzain nach Lagos aufbrechen, um
einen wertvollen Fisch zu verkaufen, kommt es zu einer schicksalshaften
Begegnung, nach der nichts mehr ist wie zuvor.
Amari
ist eine Prinzessin und hat ihr bisheriges Leben fast ausschließlich im Palast
verbracht. Dort folgt sie der langweiligen Palastroutine. Ein Lichtblick ist
ihre Freundin Binta, die eine Divîné ist und ihr seit der Kindheit als Dienerin
zur Seite steht. Doch dann trifft ihr Vater eine schockierende Entscheidung und
Amari setzt alles auf eine Karte.
Das Cover zeigt ein schwarzes Mädchen mit weißen Haaren – das könnte
die Divîné
Zélie sein. Ihr Blick ist entschlossen und ernst. Zélies bisheriges Leben war
nicht einfach. Ihre Mutter wurde wegen ihrer magischen Fähigkeiten getötet, als
Zélie ein Kind war und sie spürt die Unterdrückung seither jeden Tag. Es gibt
aber auch Lichtblicke wie Mama Agba, die Divînés wie sie offiziell als
Näherinnen beschäftigt, sie aber eigentlich das Kämpfen mit dem Stab lehrt.
Nach kurzer Zeit kommt es zu den ersten brenzligen Situationen, durch
welche die Geschichte rasch an Spannung gewinnt. Auch auf den ersten Wechsel
des Handlungsortes muss man nicht lang warten, denn Zélie und Tzain brechen
nach Lagos auf, wo ein Zwischenfall alles für immer verändert. Dem Leser wird
ordentlich Action und Tempo geboten, was mich neugierig hat weiterlesen lassen.
Die Geschichte wird nicht nur aus der Sicht von Zélie geschrieben,
sondern auch die Prinzessin Amari kommt zu Wort. Ihre Leben könnten unterschiedlicher
nicht sein und doch sind sie sich in vielerlei Hinsicht ähnlich: Sie wollen
sich nicht unterkriegen lassen und zeigen sich auf ihre Weise kämpferisch,
dabei zeigen sie Mut und Mitgefühl. Insbesondere Zélies Handeln war manchmal an
der Grenze zum Leichtsinn mit überstürzten und naiven Entscheidungen. Darüber
musste ich immer wieder den Kopf schütteln, doch diese Momente waren für die
Story entscheidend, sodass ich das Nachsehen hatte.
Einige Kapitel werden auch aus der Sicht von Inan beschrieben. Er ist
der Prinz, der seinem Vater auf den Thron nachfolgen soll. Von ihm wird er
losgeschickt, um etwas wiederzuholen, dass ihm gestohlen wurde. Er glaubt an
Ehre und Pflichterfüllung, wie es ihm sein Vater von jeher eingeschärft hat.
Doch rechtfertigt das wirklich alle Befehle und Entscheidungen des Königs?
Das Buch hat ein hohes Tempo und es passiert unglaublich viel, sodass
ich geradezu durch die Seiten flog. Ständig gibt es unerwartete Wendungen und
Spannungsspitzen durch Kämpfe oder indem Teilziele erreicht werden. Es ist aber
auch äußerst brutal, denn immer wieder werden Erwachsene wie Kinder zuhauf
getötet, was dem Leser vor Augen führt, wie grausam die Welt ist, in der die
Charaktere leben. Die Autorin beschäftigt sich mit westafrikanischer Mythologie
und Kultur, und davon wurde auch die Welt in diesem Buch inspiriert. Der
Weltentwurf mit seinen zehn verschiedenen Maji-Clans, einem Götterkult,
Ritualen und Bräuchen konnte mich faszinieren und ich freue mich auf weitere
Einblicke in den nächsten Bänden.
„Children of Blood and Bone“ erzählt die Geschichte zweier mutiger
Mädchen, die bereit sind, dafür zu kämpfen, dass ihre Welt zu einem besseren
Ort wird. Dabei hat die Autorin eine faszinierende, wenn auch grausame Welt
geschaffen, die man an der Seite der Charaktere erkundet. Es ist ein gelungenes
Buch rund um den Kampf gegen Unterdrückung. Deshalb gebe ich eine klare
Leseempfehlung: Das Buch ist das Fanatsy-Highlight des Sommers!
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Children of Blood an Bone. Goldener Zorn
Autorin: Tomi Adeyemi
Übersetzerin: Andrea Fischer
Autorin: Tomi Adeyemi
Übersetzerin: Andrea Fischer
Hardcover: 624 Seiten
Erschienen am 27. Juni 2018
Verlag: FISCHER FJB
Link zur Buchseite des Verlags
Bildquelle Cover: https://www.fischerverlage.de/media/fs/15/u1_978-3-8414-4029-7.66915551.jpg
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