„Oxen – Der dunkle Mann“ ist der zweite Band der
Thriller-Trilogie des Dänen Jens Henrik Jensen bei dem der Kriegsveteran und
frühere Elitesoldat Niels Oxen ermittelt. Er hat die höchsten dänischen
Auszeichnungen für seine Einsätze erhalten und ist von den furchtbaren
Erlebnissen im Krieg tief traumatisiert. Nach dem Geschehen des ersten Bands
hat er sich zurückgezogen und lebt als angeblicher Rumäne bei dem Besitzer
einer Fischzucht Jütlands als Helfer in einem abgelegenen Bedienstetenhaus. Dass
er dort kein ruhiges und unbeachtetes Leben führen kann, deutet bereits das
Cover an. Das Gewitter steht symbolisch für die Vergeltung des bereits im
ersten Teil thematisierten Danehofs, einer Versammlung des dänischen Adels und
obersten Gerichts.
Nur durch Zufall wird Oxen zum Mitarbeiter der Fischzucht.
Über Wochen hinweg installiert er in seiner Unterkunft ein Alarmsystem und
einen Notausgang, denn die Schatten seiner Vergangenheit lassen ihm keine Ruhe
und er plant die Möglichkeit einer schnellen Flucht vor seinen Verfolgern. Bevor
er sich zurückzog hat er einem Experten für den Danehof, der Museumsdirektor
des Schlosses Nyborg Slot ist, wichtige Unterlagen zukommen lassen. Eines
Nachts wird der Direktor ermordet aufgefunden. An der Aufklärung des Falls hat
nicht nur die lokale Kriminalpolizei Interesse, sondern auch der
Inlandsnachrichtendienst (PET) für den Margrethe Franck arbeitet. Mit ihr hat
Oxen bereits vor geraumer Zeit zusammengearbeitet. Franck arbeitet daran, Oxen
aufzuspüren, der aber nach wie vor Skepsis ob der Integrität von Margrethes
Chef hat. Und auch die unbenannten Mitglieder des Danehofs möchten Oxen
aufspüren. Sie haben für ihn nichts Gutes im Sinn. Oxen entscheidet sich, im
Einsatz gegen das Parlamentum wieder mit dem Nachrichtendienst
zusammenzuarbeiten.
Über der Trilogie von Jens Henrik Jensen steht die große
Frage nach den Namen der Mitglieder des Danehofs. Der zweite Teil lässt sich
ohne Kenntnisse des ersten Bands lesen, denn sowohl die Vergangenheit der Hauptfiguren
wie auch die geschichtlichen Hintergründe werden ausführlich erklärt, was dazu
führt, dass es gerade zu Beginn des Thrillers zu ein paar Längen kommt. Auch
diesmal kommt es wieder zu einer heiklen Lage, die nicht ohne weiteres durch
die Kriminalpolizei aufgeklärt werden kann, weil verschiedene Gruppen ein
Interesse an der Verschleierung des Geschehens haben. Obwohl zwischen Oxen und
Franck inzwischen eine gewisse Zuneigung entstanden ist, bleibt ihr Vertrauen
zueinander mit Argwohn behaftet. Die Taktiken des Überlebenskampfs von Oxen mit
seinen geschärften Sinnen, sind interessant zu lesen. Die Handlung ist von
Beginn an spannend und kann den Spannungsbogen bis zum Ende halten, allerdings
fehlte mir die Neuartigkeit wie sie durch den Danehof und den Aufbau der
Figuren im ersten Teil entstanden ist. Im abschließenden letzten Teil der
Trilogie, der im September 2018 auf Deutsch erscheint, wird das Geheimnis um
den fehlenden Namen eines entscheidenden Charakters aufgedeckt werden.
„Oxen – Der dunkle Mann“ ist ein Lese-„Muss“ für alle Fans
von Jens Henrik Jensen.
-----------------------------------
*Werbung*
Titel: Oxen - Der dunkle Mann
Autor: Jens Henrik Oxen
Übersetzerin: Friederike Buchinger
Erscheinungsdatum: 09.03.2018
Verlag: dtv (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Klappbroschur