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Uns gehört die Nacht
Autorin: Jardine Labaire
Übersetzerin: Sophie Zeitz
Taschenbuch: 464 Seiten
Übersetzerin: Sophie Zeitz
Taschenbuch: 464 Seiten
Erscheinungsdatum: 25. Juli 2018
Verlag: Diogenes
Link zur Buchseite des Verlags
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Elise Perez und Jamey Hyde sind Nachbarn in New Haven, stammen jedoch
aus zwei ganz unterschiedlichen Welten. Elise hat keinen Highschool-Abschluss
und ist mit zwanzig von zu Hause weggegangen, ohne sich zu verabschieden. Jetzt
hält sie sich jetzt mit einem Job in einem Fischgeschäft über Wasser. Jamey
studiert in Yale, er stammt aus einer wohlhabenden und einflussreichen Familie.
An einem Tag im Januar 1986, Elise wohnt schon drei Monate neben der WG von
Jamey und Matt, wird sie von den beiden hereingebeten. Von da an treffen sie
und Jamey sich regelmäßig. Während Elise sich Hoffnungen auf mehr macht ist
Jamey sich sicher, dass sie für ihn nur jemand ist, mit dem er eine Weile Sex
haben kann. Doch die beiden kommen nicht mehr voneinander los. Das missfällt
bald nicht nur Matt, sondern auch Jameys Familie.
Das Buch beginnt mit einer Szene im Juni 1987. Elise und Jamey befinden
sich in einem Motel in Wyoming und sie drückt seit über zwei Stunden ein Gewehr
gegen seine Brust. Was sind die Hintergründe dieser Szene? Um diese Frage zu
beantworten springt die Geschichte zurück in den Januar 1986 und nimmt den
Leser ab dort mit von Monat zu Monat.
Elise lebt in der heruntergekommenen Wohnung des schwulen Robbie, seit
der sie schlafend im Auto seines Lovers aufgelesen hat. Sie hat ohne Plan ihre
Familie hinter sich gelassen, wollte nur weg. Das weiße Townhouse nebenan hat
sie immer im Blick, bis sie beschließt, mit einem kleinen Trick von den beiden
Yale-Studenten hineingebeten zu werden. Das erste Aufeinandertreffen ist kurz
und hinterlässt trotzdem Eindruck. Elise nimmt kein Blatt vor dem Mund und
beleidigt Matt, der ihr das übel nimmt. Robbie kann nicht verstehen, was sie
bei den reichen Jungs will. Doch Jamey hat keine Lust mehr, mit dem Strom zu
schwimmen und das zu tun, was von ihm verlangt wird. Er ist fasziniert von der
unvornehmen Elise, der auch er nicht mehr aus dem Kopf geht.
Die Autorin zeichnet mit ihren Worten Bilder von den dreckigen Seiten
der Stadt und des Lebens. In kurzen Szenen werden oft Dinge wie dampfende
Taubenkacke beschrieben genauso wie Sex-Einladungen von Fremden im Waschsalon
per Griff an den Schwanz. Vor dieser trostlosen Kulisse kommen sich Jamey und
Elise näher. Jamey handelt aus einer Mischung von Perspektivlosigkeit und
Rebellion heraus, während Elise weiß, dass er nicht in ihrer Liga spielt und
sich trotzdem wünscht, dass da mehr ist. Deswegen und vielleicht auch, weil das
ihre Vorstellung einer Liebschaft ist, erniedrigt sie sich beim Sex, den die
beiden ständig haben und der vor allem zu Beginn auch immer wieder geschildert
wird. Mir persönlich waren das zu viele zu vulgäre Szenen, ohne dass die
Handlung vorankam.
Die beiden sind nicht gut füreinander, das merkt der Leser und das
spiegelt das Umfeld den beiden auch wieder. Doch während vor allem Jamey noch
glaubt, dass er das Ganze jederzeit beenden kann ist klar, dass das nicht so
einfach funktionieren wird. Dafür ist die emotionale Abhängigkeit zu schnell zu
groß geworden. Und warum sollten die beiden auch nicht zusammen sein, wenn das
ist, was sie wollen? Sie sperren sich gegen gut gemeinte und zunehmend
energische Ratschläge, getrennte Wege zu gehen. Das wiederholt sich in
ähnlicher Art und Weise mit zunehmend scharfen Konsequenzen. Zum Schluss hin
gibt es eine besonders dramatische Entwicklung, auf die schon die Anfangsszene
hindeutete. Auf mich machte das den Eindruck, als hätte die Autorin irgendwie
noch etwas Spannung in die sonst dahinplätschernde Handlung bringen wollen.
Unterschicht trifft Oberschicht: In „Uns gehört die Nacht“ finden Elise
und Jamey trotz gänzlich verschiedener Hintergründe zueinander und kommen nicht
mehr voneinander los trotz aller Konsequenzen, die das hat. Eine Beziehung
gegen alle Widerstände wird geschildert, für mich jedoch mit zu viel Sex und zu
wenig Tempo.