Mittwoch, 25. Juli 2018

[Rezension Hanna] Uns gehört die Nacht - Jardine Libaire


 

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Uns gehört die Nacht
Autorin: Jardine Labaire
Übersetzerin: Sophie Zeitz
Taschenbuch: 464 Seiten
Erscheinungsdatum: 25. Juli 2018

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 Elise Perez und Jamey Hyde sind Nachbarn in New Haven, stammen jedoch aus zwei ganz unterschiedlichen Welten. Elise hat keinen Highschool-Abschluss und ist mit zwanzig von zu Hause weggegangen, ohne sich zu verabschieden. Jetzt hält sie sich jetzt mit einem Job in einem Fischgeschäft über Wasser. Jamey studiert in Yale, er stammt aus einer wohlhabenden und einflussreichen Familie. An einem Tag im Januar 1986, Elise wohnt schon drei Monate neben der WG von Jamey und Matt, wird sie von den beiden hereingebeten. Von da an treffen sie und Jamey sich regelmäßig. Während Elise sich Hoffnungen auf mehr macht ist Jamey sich sicher, dass sie für ihn nur jemand ist, mit dem er eine Weile Sex haben kann. Doch die beiden kommen nicht mehr voneinander los. Das missfällt bald nicht nur Matt, sondern auch Jameys Familie.

Das Buch beginnt mit einer Szene im Juni 1987. Elise und Jamey befinden sich in einem Motel in Wyoming und sie drückt seit über zwei Stunden ein Gewehr gegen seine Brust. Was sind die Hintergründe dieser Szene? Um diese Frage zu beantworten springt die Geschichte zurück in den Januar 1986 und nimmt den Leser ab dort mit von Monat zu Monat.

Elise lebt in der heruntergekommenen Wohnung des schwulen Robbie, seit der sie schlafend im Auto seines Lovers aufgelesen hat. Sie hat ohne Plan ihre Familie hinter sich gelassen, wollte nur weg. Das weiße Townhouse nebenan hat sie immer im Blick, bis sie beschließt, mit einem kleinen Trick von den beiden Yale-Studenten hineingebeten zu werden. Das erste Aufeinandertreffen ist kurz und hinterlässt trotzdem Eindruck. Elise nimmt kein Blatt vor dem Mund und beleidigt Matt, der ihr das übel nimmt. Robbie kann nicht verstehen, was sie bei den reichen Jungs will. Doch Jamey hat keine Lust mehr, mit dem Strom zu schwimmen und das zu tun, was von ihm verlangt wird. Er ist fasziniert von der unvornehmen Elise, der auch er nicht mehr aus dem Kopf geht.

Die Autorin zeichnet mit ihren Worten Bilder von den dreckigen Seiten der Stadt und des Lebens. In kurzen Szenen werden oft Dinge wie dampfende Taubenkacke beschrieben genauso wie Sex-Einladungen von Fremden im Waschsalon per Griff an den Schwanz. Vor dieser trostlosen Kulisse kommen sich Jamey und Elise näher. Jamey handelt aus einer Mischung von Perspektivlosigkeit und Rebellion heraus, während Elise weiß, dass er nicht in ihrer Liga spielt und sich trotzdem wünscht, dass da mehr ist. Deswegen und vielleicht auch, weil das ihre Vorstellung einer Liebschaft ist, erniedrigt sie sich beim Sex, den die beiden ständig haben und der vor allem zu Beginn auch immer wieder geschildert wird. Mir persönlich waren das zu viele zu vulgäre Szenen, ohne dass die Handlung vorankam.

Die beiden sind nicht gut füreinander, das merkt der Leser und das spiegelt das Umfeld den beiden auch wieder. Doch während vor allem Jamey noch glaubt, dass er das Ganze jederzeit beenden kann ist klar, dass das nicht so einfach funktionieren wird. Dafür ist die emotionale Abhängigkeit zu schnell zu groß geworden. Und warum sollten die beiden auch nicht zusammen sein, wenn das ist, was sie wollen? Sie sperren sich gegen gut gemeinte und zunehmend energische Ratschläge, getrennte Wege zu gehen. Das wiederholt sich in ähnlicher Art und Weise mit zunehmend scharfen Konsequenzen. Zum Schluss hin gibt es eine besonders dramatische Entwicklung, auf die schon die Anfangsszene hindeutete. Auf mich machte das den Eindruck, als hätte die Autorin irgendwie noch etwas Spannung in die sonst dahinplätschernde Handlung bringen wollen.

Unterschicht trifft Oberschicht: In „Uns gehört die Nacht“ finden Elise und Jamey trotz gänzlich verschiedener Hintergründe zueinander und kommen nicht mehr voneinander los trotz aller Konsequenzen, die das hat. Eine Beziehung gegen alle Widerstände wird geschildert, für mich jedoch mit zu viel Sex und zu wenig Tempo.
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