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Titel: Ein kleines Wunder würde reichen
Autorin: Penny Joelson
Übersetzerin: Andrea Fischer
Erscheinungsdatum: 23.05.2018
Verlag: FJB (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
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„Ein kleines Wunder würde reichen“ für die 14-jährige Jemma
im gleichnamigen Buch von Penny Joelson. Jemma hat eine schwere Zerebralparese
und keine Kontrolle über ihre Arme und Beine. Sie spricht nicht, hört und sieht
aber sehr gut. Obwohl sie aufgrund ihrer körperlichen Einschränkungen schon mal
traurig ist, und der Regen auf dem Cover das symbolisiert, wäre plötzlich ihr
Alltag so bunt wie die Wolken, wenn ein Wunder geschehen würde und sie die
Möglichkeit erhielte, mit Sprache zu kommunizieren.
Jemma ist trotz ihrer Behinderungen ein grundsätzlich
fröhlicher Mensch der gerne Musik hört, Fernsehen schaut und sich vorlesen
lässt, obwohl sie selbst auch lesen kann. Sie geht zu einer Schule die ihren
Bedürfnissen entgegenkommt und liebt es, sich im Wasser des Schwimmbads treiben
zu lassen. Weil sie aber nicht spricht, reden viele über ihren Kopf hinweg, so
als ob sie das Gesprochene nicht verstehen könnte. Als der Sohn des Nachbarn
ermordet wird erfährt Jemma weitere Informationen zum Täter. So gerne würde sie
sich darüber mitteilen, sie ist sehr verzweifelt und hofft ganz dringend auf
die Entwicklung einer Möglichkeit durch die sie ihr Wissen teilen kann.
Penny Joelson hat berufliche Erfahrung mit behinderten
Kindern und Jugendlichen. Außerdem hat sie ausführlich darüber recherchiert,
welche Mittel es gibt, sich ohne Sprache zu verständigen. Daher ist ihre
Geschichte zwar fiktiv, könnte sich aber genau so abspielen. Die Autorin lässt
Jemma in der Ich-Form erzählen, dadurch kann der Leser ihr sehr nahe kommen. In
ihren Träumen ist sie oft ein ganz normales Mädchen. Das zu realisieren, war
für mich sehr bewegend. Das Vertrauen, das sie zu ihren einfühlsam mit ihr
umgehenden Pflegeeltern und ihrer Betreuerin aufgebaut hat stärkt sie und gibt
ihr Geborgenheit. Außerdem kommt aber auch Jemmas innere Zerrissenheit zum
Ausdruck, wenn sie daran denkt, dass ihre Hoffnung auf ein Kommunikationsmittel
zerstört wird, wieder einmal, denn es hat schon mehrere Versuche gegeben.
Mit „Ein kleines Wunder würde reichen“ hat Penny Joelson ein
verständliches und berührendes Buch über eine großartige besondere
Protagonistin geschrieben. Hier erhält man auf den Begriff vom Wert des Lebens
eine neue Sichtweise. Vom Beginn an versteht die Autorin Spannung durch die
Ermittlungen zum Mord aufzubauen und bis zum Schluss hoffte und bangte ich mit
Jemma. Ein ganz „wunder“barer Roman, der unbedingt gelesen werden sollte!