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Spinster Girls - Was ist schon normal?
Autorin: Holly Bourne
Übersetzerin: Nina Frey
Taschenbuch: 416 Seiten
Übersetzerin: Nina Frey
Taschenbuch: 416 Seiten
Erscheinungsdatum: 20. Juli 2018
Verlag: dtvLink zur Buchseite des Verlags
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Endlich geht Evie aufs College, wo sie einen ganz normalen Neuanfang
wagen kann. Sie möchte tolle Freundinnen haben und sich verlieben, ohne dass
jemand von ihrer Zwangserkrankung weiß, in deren schlimmster Phase sie das Haus
für acht Wochen nicht verlassen hat. Jetzt ist sie zwar noch in Therapie, hat
die Krankheit aber ganz gut im Griff. Ihr erstes Date stellt sich leider als
Vollkatastrophe heraus, und der zweite Kandidat scheint noch verrückter zu sein
als sie. Evie und ihre neuen Freundinnen Lottie und Amber ernennen sich zu
Spinster Girls: Sie sind fest entschlossen, sich für Jungs nicht zu ändern und
möchten bei ihren Clubtreffen über feministische Themen sprechen. Jungs bleiben
natürlich ebenfalls Thema – und die stellen Evies Leben bald ganz schön auf den
Kopf.
In diesem ersten Band der Spinster Girls Trilogie begleitet der Leser
Evie bei ihrer ersten Zeit auf dem College. Für sie ist das eine große Sache,
denn dort weiß kaum jemand von ihrer Zwangserkrankung. Eine Ausnahme ist ihre
ehemals beste Freundin Jane, doch klebt nur noch an ihrem Freund, hat ihren
Stil für ihn komplett verändert und für nichts anderes mehr Zeit. Evie ist fest
entschlossen, nun ein Leben zu führen, dass so „normal“ ist wie das aller
anderen.
Ich fühlte mich Evie schnell nahe, denn sie lässt den Leser intensiv an
ihren Gedanken teilhaben. Immer wieder sind es Ausschnitte aus ihrem
Genesungstagebuch abgedruckt, in welchem sie ihre Gedanken festhält und
Hausaufgaben von ihrer Therapeutin notiert sind, an denen sie arbeiten soll.
Außerdem sind ihre unguten Gedanken, die durch die Erkrankung entstehen,
hervorgehoben. So wird begreiflich gemacht, zu welchen Handlungen sie durch
diese getrieben wird. Dadurch wird greifbar gemacht, was es heißt, mit einer
Zwangserkrankung zu leben. Das klingt bedrückend, ist es aber nicht. Evie
erzählt unterhaltsam aus ihrem Leben, der Ton ist locker und frech. Es gibt
immer wieder ernstere Momente, durch welche die Atmosphäre jedoch nicht kippt.
Denn Evie ist eine Kämpferin, die vor ihrer Krankheit nicht mehr so leicht
kapitulieren will.
Die beiden weiteren großen Themen des Buchs sind Jungs und Feminismus.
Durch die Gründung des Clubs der Spinster Girls werden die Themen gelungen
kombiniert. In Lottie und Amber findet Evie zwei tolle neue Freundinnen, mit
denen sie über vieles reden kann. Nur über ihre Erkrankung will sie mit ihnen
nicht sprechen. Dafür tauschen sie sich intensiv über Jungs aus und erinnern
sich gleichzeitig gegenseitig an die Clubregeln, die besagen, dass man sich bei
aller Verliebtheit selbst treu bleiben muss. Evies erste Dating-Erfahrungen
sind schräg und zeigen, was in ihrem Alter so passieren kann. Bei den
Clubtreffen kommen auch feministische Themen nicht zu kurz und geben dem Leser
kleine Einblicke in unterschiedliche Aspekte des Feminismus.
„Spinster Girls: Was ist schon normal?“ ist eine kurzweilige Lektüre,
die gelungen Einblicke in das Leben von Evie gibt, die an einer
Zwangserkrankung leidet, diese aber nicht über ihr Leben bestimmen lassen will.
Am College findet sie neue Freundinnen, mit denen sie über ihre ersten
Dating-Erfahrungen und feministische Themen reden kann. Der Tonfall ist meist
locker, doch nicht alles läuft nach Plan, sodass es auch bedrückende Momente
gibt. Ich empfehle das Buch gern an jugendliche Leser weiter!