Titel: Die Tote von Charlottenburg - Ein Fall für Leo Wechsler (Band 3)
Autorin: Susanne Goga
Erscheinungsdatum: 01.07.2012
Verlag: dtv
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
weitere Rezensionen zur Leo Wechsler Reihe:
Leo Berlin (Band 1) *Ingrid
Leo Berlin (Band 1) *Hanna
Tod in Blau (Band 2) *Ingrid
Mord in Babelsberg (Band 4) *Ingrid
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„Die Tote von Charlottenburg“ ist der dritte Band einer inzwischen sechs Teile umfassenden Serie von historischen Kriminalromanen der Mönchengladbacherin Susanne Goge. Die Fälle werden in den 1920ern vom Berliner Kommissar Leo Wechsler und seinem Team gelöst. Die Coverfotos der Bände sind einheitlich in Sepia gestaltet, ein Element wird dabei jedes Mal durch Einfärbung hervorgehoben sowie diesmal die blaue Strickjacke die zur Mode der damaligen Zeit gehört.
Im Berlin des Jahres 1923 stirbt die Gynäkologin Dr.
Henriette Strauss. Auf dem Sterbebett kann sie ihrem Neffen noch das Wort „Paternoster“
ins Ohr flüstern. Sowohl der Neffe als auch der Hausarzt haben Zweifel an einem
natürlichen Tod und bringen ihr Ableben zur Anzeige. Dr. Strauss hat neben
ihrer Arbeit im Krankenhaus noch für eine Beratungsstelle gearbeitet. Mit ihrer
rigorosen Einstellung zu bestimmten Themen war sie nicht überall beliebt. Die
Ansatzpunkte für die Ermittlungen sind dürftig. Außerdem erfährt Leo Wechsler
von beunruhigenden Vorkommnissen beim Arbeitgeber der Toten.
Susanne Goga gelingt es wieder die Ermittlungen in einen
sehr gut recherchierten historischen Hintergrund einzubinden. Der zunehmende
Verfall der Währung, die dadurch bedingte Knappheit von Gütern des täglichen
Bedarfs und das Pogrom im Scheunenviertel spiegeln die damaligen Zeitumstände
wieder. Der sympathische unerschrockene Leo Wechsler ist bei all diesen
Ereignissen persönlich beteiligt und hilft auch schon mal auf unkonventionelle
Weise wo er kann. Mit seiner Freundin Clara hat die Autorin neben der
Verstorbenen eine weitere starke Frauenfigur geschaffen. Neben den Ermittlungen
finde ich die Weiterentwicklungen in seinem Privatleben interessant. Die
Charaktere handeln menschlich mit allem Für und Wider.
„Die Tote von Charlottenburg“ ist unabhängig von den anderen
Teilen der Serie verständlich. Durch einige unerwartete Wendungen und geschickt
ausgelegten falschen Spuren ist das Buch von Beginn an bis zum Ende spannend
und unterhaltsam. Ich empfehle diesen solide gearbeiteten Ermittlungsroman
gerne an Leser historischer Krimis weiter.