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Samstag, 27. Oktober 2018

[Rezension Hanna] Der verwundete Krieger. Throne of Glass 6 - Sarah J. Maas


 
 
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Der verwundete Krieger. Throne of Glass 6
Autorin: Sarah J. Maas
Übersetzerin: Michaela Link
Taschenbuch: 832 Seiten
Erscheinungsdatum: 21. September 2018
Verlag: dtv
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Seit der Zerstörung des gläsernen Schlosses ist für Chaol nichts mehr wie zuvor, denn er wurde im Kampf gegen den alten König gelähmt. Nun reist er auf Bitte von Dorian gemeinsam mit Nesryn nach Antica, der Hauptstadt des südlichen Kontinents. Dort sollen sie als Botschafter den regierenden Großkhan für den Kampf gegen die dunklen Mächte im Norden gewinnen. Gleichzeitig hofft Dorian, dass die legendären Heilerinnen der Torre Cesme ihm helfen können, wieder zu laufen. Doch kaum in Antica angekommen läuft alles ganz anders als geplant.

Seit mehr als fünf Jahren begleitet mich „Throne of Glass“ bereits, und nun ist das Finale endlich zum Greifen nah. Der fünfte Teil „Die Sturmbezwingerin“ endete hochdramatisch und machte wie immer  Lust auf mehr. Dieser sechste Teil machte mich jedoch skeptisch: Er spielt nämlich parallel zum vorherigen Band, und Aelin kommt darin nicht vor. Stattdessen drehen sich die rund 800 Seiten ausschließlich um Chaol, Nesryn und einige neue Charaktere.

Chaol hat in dieser Reihe wirklich schon einiges mitmachen müssen. Als Leser hat man ihn nicht nur durch emotionale Höhen und Tiefen begleitet, sondern auch miterleben müssen, wie er schwer verletzte wurde und nun von der Hüfte abwärts gelähmt ist. Nachdem er im letzten Band fehlte, weil beide Handlungsstränge parallel verlaufen, war ich nun neugierig, ob ihm auf dem südlichen Kontinent geholfen werden kann. Gleich zu Beginn des Buches treffen er und Nesryn in Antica ein und werden von der Familie des Großkhans empfangen. Doch die Stimmung ist äußerst gedämpft, denn eine der Töchter ist drei Wochen zuvor unerwartet verstorben. Keine gute Ausgangsposition, um mit dem Herrscher über die Entsendung von Streitkräften zu verhandeln.

Auch im Hinblick auf die Heilung von Chaol tritt bald Ernüchterung ein. Die Heilerin Yrene scheint als einziges dazu in der Lage zu sein, doch sie floh einst aus Fenharrow und würde am liebsten niemandem helfen, der für den alten König gearbeitet hat. In ihren Sitzungen lernen sich die beiden allmählich besser kennen und bauen Verständnis füreinander auf. Doch Chaols durch Magie erlittene Verletzung ist anders als alles, was ihr je begegnet ist. Nesryn verbringt währenddessen Zeit mit Sartaq, einem Sohn des Großkhans und Kommandant der Ruk-Reiter.

Die Geschichte schlägt ein ruhiges Tempo an und entfaltet sich nur langsam. In dieser Zeit lernt man Chaol und Nesryn ebenso wie die zwei neuen Charaktere Yrene und Sartaq besser kennen. Sowohl die Heilerinnen als auch die Ruk-Reiter sind potentielle Verbündete und könnten über entscheidendes Wissen im Kampf gegen die Valg verfügen. Doch bis die ersten Geheimnisse gelüftet werden muss der Leser Zeit mitbringen. Es müssen sich erst Vertrauensverhältnisse aufbauen, was für meinen Geschmack viel zu ausführlich beschrieben wurde. Auch Aelins Abwesenheit vermisste ich schmerzlich. Für mich ist sie DIE Schlüsselfigur der Reihe und dieses Buch ohne sie las sich für mich eher wie ein Spin-Off als wie ein Vor-Finale.

Nach rund 500 Seiten kommt die Geschichte endlich wieder richtig in Schwung und bot dramatische Szenen, Spannung und Kämpfe. Meine Lust an dieser Reihe wuchs dadurch mit jeder Seite wieder. Endlich kommt es auch zu wichtigen Offenbarungen und Erkenntnissen, welche entscheidend für den Kampf im Norden sind. Ich bin schon jetzt gespannt, wie die im Norden verbliebenen Charaktere auf die Konsequenzen der in diesem Buch beschriebenen Reise reagieren werden. Insofern freue ich mich nun sehr auf den letzten Band der Reihe!