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Titel: Zeitenwende (Band 3 der Jahrhundert-Trilogie)
Autorin: Carmen Korn
Erscheinungsdatum: 25.09.2018
Verlag: Kindler bei Rowohlt (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Leseband
ISBN: 9873463406848
weitere Rezensionen zur Jahrhundert-Trilogie:
- Töchter einer neuen Zeit (KLICK!)
- Zeiten des Aufbruchs (KLICK!)
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„Zeitenwende“ ist der dritte und abschließende Teil der
Trilogie von Carmen Korn, die das Leben von vier jungen Frauen schildert, die alle
etwa um das Jahr 1900 geboren wurden. Als Leserin konnte ich ihre Geschichte in
den drei Bänden ab dem Frühjahr 1919 bis Januar 1999 verfolgen. Der vorliegende
Roman schließt unmittelbar an den vorigen an und beginnt im März 1970. Anhand
eines vorgeschalteten Personenverzeichnisses konnte ich nochmals in kurzer Form
die Ereignisse nachlesen, die die vier Protagonistinnen und ihre Angehörigen in
den ersten beiden Teilen erlebt haben.
Die vier Freundinnen Henny, Käthe, Lina und Ida sind zu
Beginn des dritten Teils etwa siebzig Jahre alt. Ihre Sorge gilt weniger sich
selbst als ihren Lieben. Jede von ihnen lebt in einer langjährigen Beziehung
und hat ein gutes Verhältnis zum Nachwuchs, einzig das Verhältnis von Käthe zu
ihrer Adoptivtochter trübt sich durch deren Nähe zum linksextremen Untergrund.
Die Jahre ziehen an ihnen vorbei und in manche bedeutende Zeitgeschichte sind
auch die Familienmitglieder der Protagonistinnen eingebunden. Große Themen des
Romans sind die Aktivitäten der RAF, Kriege im Nahen Osten, Aids, das geteilte
Deutschland und die Wiedervereinigung sowie die Jahrhundertwende. Die Familien
teilen Freude und Leid und feiern die Feste wie sie fallen. Meist erlebt man
die Charaktere im Alltag, aber auch im Beruf als Ärztin, Redakteur,
Buchhändler, Fotomodell, Journalistin oder Student.
Über jedem Kapitel steht die Zeit in der die nachfolgenden
Ereignisse spielen. Carmen Korn reiht darin kurze Szenen mit den Freundinnen
und ihren Angehörigen aneinander. Nacheinander begegnete ich den inzwischen
lieb gewonnenen Figuren. Vor allem zu Beginn erinnern ihre Charaktere sich gerne
zurück, so dass auch Leser, die die vorigen Teile nicht kennen, einen Einstieg
in die Erzählung finden.
Am abschließenden Band hat mir besonders gefallen, dass er
über eine Zeitspanne handelt, die ich selbst erlebt hatte. Ich erinnerte mich
gerne an die im Text erwähnten Bücher, Filme und Songs. Die Geschehnisse in
Deutschland und der Welt, die den Hintergrund des Romans bilden, ließen mich
freudig oder betrübt zurück genau wie Henny und ihre Verwandten und Bekannten
sie erlebten. Doch auch an ihnen geht das Alter nicht vorbei und es ist zwar
vorhersehbar, doch stimmt es auch traurig, dass man von vielen der Figuren bis
zum Ende des Buchs Abschied nehmen muss. Was mich vom ersten Band an bewegt
hat, ist der besondere Zusammenhalt der Freundinnen und ihren Liebsten, die in
guten wie in schlechten Tagen immer füreinander da sind.
„Zeitenwende“ ist ein würdiger Abschluss der Romantrilogie
von Carmen Korn. Wer „Töchter der Zeit“ und „Zeiten des Aufbruchs“ gelesen hat,
sollte unbedingt auch diesen abschließenden Teil lesen. Wer Interesse an einem unterhaltsamen
zeitgeschichtlichen Abriss des 20. Jahrhunderts hat mit dem Haupthandlungsort
Hamburg, der sollte ebenfalls zu den Büchern dieser Trilogie greifen.