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Die Römer kommen!
Autor: Armin Maiwald
Autor: Armin Maiwald
Hardcover: 304 Seiten
Erscheinungsdatum: 20. September 2018
Verlag: Emons Verlag
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Wie könnte die Gründung Kölns abgelaufen sein? Mit dieser Frage
beschäftigt sich Armin Maiwald in „Die Römer kommen!“. Acht Legionäre und ein
Hauptmann, dazu drei Zivilisten – diese kleine Gruppe soll einen geeigneten Platz
für ein Lager direkt am Rhenus finden. Späher des nahe gelegenen germanischen
Dorfes beobachten argwöhnisch, wie ein Holzpflock genau dort in die Erde gehauen
wird, wo sie ihre Toten begraben. Hier muss ein Frieden ausgehandelt werden,
während um den Pflock herum die ersten Zelte aufgebaut werden. Als nächstes
wollen die Römer einen Brunnen bauen und Lehm finden. Doch dabei haben sie mit einigen
Herausforderungen zu kämpfen: Die Vorräte sind knapp, Verstärkung lässt auf
sich warten und es gibt aufständische Germanen, die nicht daran denken, die
Römer in Ruhe zu lassen…
Viele Städte sind stolz darauf, dass sie einst von den Römern gegründet
wurden. Doch der Autor stellt völlig zurecht die Frage, wie es in diesen Gegenden
eigentlich zugegangen ist, bevor die Römer kamen. Natürlich lebten hier schon Menschen,
und diese waren nicht alle damit einverstanden, dass die neue Macht aus dem Süden
sich bei ihnen niederließ. Ich fand die Idee spannend, den Ablauf einer
römischen Stadtgründung in fiktiver Form sowohl aus der Perspektive der Römer
als auch der Germanen zu beschreiben
Zu Beginn des Buchs findet eine kleine Gruppe Römer einen geeigneten
Lagerplatz auf der linken Seite des Rheins und markiert das Gebiet mit einem Holzpflock.
Dabei hatte ich schon nach wenigen Seiten jede Menge gelernt: Acht Legionäre
und ein Hauptmann sind ein contubernium,
eine Zelteinheit. Sie achten vor allem auf eine erhöhte Lage, die Schutz vor
Hochwasser bietet, und nach der Markierung muss der Lagerbau erst vom Prätor
freigegeben werden. Der Ton ist locker und oft musste ich über die Kommentare
der Römer und Germanen schmunzeln. Die Geschichte ist so unterhaltsam
aufbereitet, dass man sie zügig lesen kann und sie alle Altersgruppen gleichermaßen
anspricht. Dazulernen kann hier jeder noch etwas.
Immer wieder kommt es zu spannenden Momenten: Werden die Germanen
Frieden halten? Können die Römer den Lehm finden, den sie für den Brunnen und
ihre Häuser brauchen? Dabei lernt man einzelne Germanen und Römer besser kennen,
zum Beispiel den Hauptmann Quintus Agrippa, der so manche brenzlige
Entscheidung treffen muss, den Druiden Ansgar, der bedacht agiert und nicht
verraten will, warum er Latein sprechen kann und Demosthenes, der wegen eines Geiselaustauschs
bis auf weiteres bei den Germanen leben muss und damit überfordert ist, dass
ihm gleich mehrere Damen im Dorf schöne Augen machen. Der Fokus liegt auf dem
Aufbau des Lagers, es kommt dabei aber auch zu kleineren Kämpfen. Hier geht der
Autor nicht ins Detail, sodass die Geschichte auch von einem jüngeren Publikum
gelesen werden kann. Viel zu schnell ist schließlich der Winter da, mit dem das
Buch schließt und der dem Leser die Möglichkeit gibt, zu überlegen, wie es wohl
in den nächsten Jahren weitergegangen ist, bis aus dem Lager eine echte Stadt
wurde.
In „Die Römer kommen“ gelingt es Armin Maiwald, mit seinen Worten
Geschichte lebendig werden zu lassen. Unterhaltsam und lehrreich, ohne belehrend
zu wirken, erzählt er vom Aufbau eines römischen Lagers am Rhein, bei dem sowohl
friedlicher als auch kämpferischer Kontakt zu Germanen nicht ausbleibt. Mir hat
die Lektüre, die zweifelsohne ein All Age Roman ist, sehr viel Spaß gemacht!