Titel: Die Ziege auf dem Mond oder Das Leben im Augenblick
Autor: Stefan Beuse
Illustrationen: Sophie Greve
Erscheinungsdatum: 23.07.2018
Verlag: Hanser (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover
ISBN: 9783446260504
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„Einmal war es schön.“ so fängt das Buch „Die Ziege auf dem
Mond“ von Stefan Beuse mit Illustrationen von Sophie Greve an. Die Erzählung
beginnt nicht nur märchenhaft, sondern das, was der Ziege passiert, ist es
auch.
Sie lebt auf dem Mond, in einer unwirtlichen Landschaft,
doch indem sie sich auf ihr eigenes Anliegen besinnt, ist sie mehr als
zufrieden. Sie hat genug zu essen, sie beschäftigt sich mit den dortigen
Sukkulenten und die ständig neu auf dem Mond landenden Dinge machen sie neugierig.
Sie hat alle Zeit der Welt, sich auf Geräusche und Gerüche, auf’s Sehen und
Fühlen zu konzentrieren. In ihren Träumen wünscht sie sich an angenehme Orte
und denkt an bekannte und unbekannte Dinge, an schöne und hässliche. Doch eines
Tages landet etwas Mysteriöses auf der Mondoberfläche, das ihre allgemeine
Ordnung durcheinander bringt. Es erfordert den ganzen Mut der Ziege, um dem
Geheimnis auf die Spur zu kommen.
„Die Ziege auf dem Mond“ ist nicht nur ein Kinderbuch zum
Vor- und Selberlesen, sondern verzaubert auch Erwachsene. Der Untertitel lautet
„oder das Leben im Augenblick“, denn genau das ist es, was das Leben der Ziege
ausmacht. Sie ist namenlos und so wird kein Leser von irgendwelchen
Attribuierungen gestört, die ein Name hervorbringen würde. Längst hat die Ziege
gelernt, mit dem zu leben, was die Umgebung ihr zu bieten hat. Immer wieder
landen Dinge auf dem Mond, aber Wünsche zu äußern ist sinnlos, allein die
Konzentration auf das Hier und Jetzt gibt ihr Zufriedenheit. Daher bringt das
mysteriöse Etwas ihren Alltag und damit sie selbst in Unordnung.
Das Buch lehrt uns, sich auf den Augenblick zu besinnen und
ihn jederzeit zu genießen. Die unbegründete Angst raubt die Freude am Moment.
Es ist für Groß und Klein bemerkenswert, welche Schlüsse die Ziege durch ihre
Erfahrung in Bezug auf diesen Umstand zieht.
Sophie Greve hat den Text von Stefan Beuse, der träumen und
glücklich sein lässt, mit wundervollen Bildern versehen. So ist eine
poetisch anmutende Geschichte mit vielen Metaphern zur Achtsamkeit entstanden,
welche ich allen uneingeschränkt gerne empfehle.