Titel: Träume der Provence
Autorin: Anja Saskia Beyer
Erscheinungsdatum: 28.08.2018
Verlag: Tinte & Feder #amazonpublishing
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
ISBN: 9782919802388
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Anne, die Mutter der Protagonistin des Romans „Träume der
Provence“ von Anja Saskia Beyer, war in den 1960ern einige Zeit als
Au-Pair-Mädchen in Südfrankreich, doch darauf angesprochen, verschließt sie
sich. Doch mit einer Aprikosentarte, wie sie auch auf dem Cover zu sehen ist,
verwöhnt sie ihre Tochter Marie und ihren Enkel Robin immer wieder gern.
Mehrere Jahre nach dem Tod von Anne verliert Marie ihre
Anstellung und ist gezwungen das Haus in Berlin, in dem sie mit dem inzwischen
fünfzehnjährigen Robin wohnt, aufzugeben. Bei Aufräumarbeiten findet ihr Sohn
auf dem Dachboden Fotos, die seiner Großmutter gehört haben. Auf einem davon
ist ein Gemälde abgelichtet und auf der Rückseite der Vermerk, dass es von
einem gewissen Vincent Soleil an Anne gegeben wurde. Bennett, ein mit Marie
befreundeter Galerist, bestätigt den eventuellen Wert des Bilds. Eine Reise in
die Provence auf der Suche nach Vincent Soleil käme Bennet gerade recht, um
neue Kontakte zu Künstlern zu knüpfen, die die Umsätze seiner maroden Galerie
wieder ankurbeln sollen. So reist er gemeinsam mit Marie und Robin in den
Sommerferien nach Saint-Paul-de-Vence, einem kleinen Künstlerdorf in der Nähe
von Nizza. Für Marie wird es eine Suche nach der Vergangenheit und dem
Geheimnis ihrer Mutter.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart
suchen Marie, Robin und Bennet in der nach dem Gemälde, im Jahr 1966 konnte ich
Anne mit ihrer Au-Pair-Familie nach Südfrankreich begleiten. Während Marie und
ihre Familie eine Erfindung der Autor sind, existiert das Künstlerdorf in der
Provence tatsächlich. Anja Saskia Beyer beschreibt das quirlige Leben im Dorf
authentisch und vorstellbar. Ihre Protagonisten sind gut ausformuliert und
haben Ecken und Kanten. Deren Probleme versucht die Autorin aus unterschiedlichen
Ansichten zu sehen, was ihr der allwissende Erzählstil ermöglicht. Obwohl ihre
Charaktere einige Sorgen im Alltag haben, gibt gerade die Figur der Marie ein
Vorbild, denn sie verliert auch in schwierigen Situationen nicht ihren. Einige
Male handelt sie allerdings allzu spontan und unüberlegt. Ganz nebenher entwickelt
sich eine Liebe, die im Laufe der Zeit reift.
„Träume der Provence“ ist eine leichte Lektüre die man vor
allem gerne zur Unterhaltung liest und sich von der Geschichte mit in die
Provence nehmen lassen kann. Ich habe den Roman gerne gelesen und empfehle ihn
daher weiter.