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Cat Person
Autor: Kristen Roupenian
Übersetzer: Nella Beljan und Friederike Schilbach
Autor: Kristen Roupenian
Übersetzer: Nella Beljan und Friederike Schilbach
Hardcover: 288 Seiten
Erscheinungsdatum: 18. Januar 2019
Verlag: Blumenbar (Aufbau)
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Die Studentin Margot lässt sich auf den deutlich älteren Robert ein,
nachdem dieser sie bei ihrer Arbeit im Kino angeflirtet hat. In seinen
Handynachrichten wirkt er locker und witzig, doch im echten Leben stellt er
sich ungelenk an. Sie will sich unwiderstehlich fühlen, doch er stößt sie
zunehmend ab, sodass sie ihn nach dem ersten Sex nicht wiedersehen will. Hätte
Margot trotz ihrer Zweifel so weit gehen sollen? Was sagt Roberts Reaktion über
ihn aus? Fragen wie diese löste „Cat Person“ bei mir aus, die Kurzgeschichte
der Autorin, die einen viralen Hype auslöste.
Neben dieser sind elf weitere Storys im Buch enthalten. Da geht es zum
Beispiel um einen Herzensbrecher, der eigentlich nur nett sein wollte. Ein
Paar, das seinen Couchgast beim Sex lauschen lässt oder einem Tinder-Date mit
masochistischen Vorlieben. Einem kleinen Mädchen, das sich etwas Böses wünscht.
Einer Frau mit einer mysteriösen Hautkrankheit, der alle sagen, dass es
psychisch bedingt ist. Einer anderen, die mithilfe eines Zauberspruchs einen
Mann heraufbeschwört und entscheiden muss, was sie mit ihm macht. Und
schließlich einer Frau, die beharrlich vom Gedanken verfolgt wird, ihren neuen
nervigen Kollegen zu beißen.
Was mich an dieser Sammlung von Storys begeistert hat ist die
thematische Vielfalt und vor allem das Geschick, mit dem es der Autorin
gelingt, ganz besondere Gefühle zu beschreiben. Zum Beispiel den Reiz des
Verbotenen; ein scheinbar unstillbares Verlangen; das Gefühl der Ohnmacht in
Anbetracht eines nicht greifbaren Kontrahenten; das Verrennen in eine fixe Idee
oder das Gefühl, aus Versehen in einer Beziehung gelandet zu sein und nicht zu
wissen, wie man aus der Nummer elegant herauskommt.
Die Ausgangspunkte der Geschichten sind meist alltäglich und die
anfänglichen Entwicklungen nicht allzu abwegig. Doch schließlich überschreitet
die Autorin immer wieder bewusst Grenzen, sie holt den Leser mit verstörenden
und dunklen Szenen aus seiner Komfortzone und bringt ins Nachdenken. Dabei
enden die Geschichten oft im Dramatischen und teils Surrealen, andere mit einem
Augenzwinkern.
Die Mehrheit der Storys hat ein recht klares Ende und jede von ihnen
ist alles andere als langweilig. Mir haben manche Geschichten deutlich besser
gefallen als andere und bei einigen war ich schlichtweg verwirrt und fragte
mich, was genau das jetzt sein sollte. Aber immer wieder trafen die
beschriebenen Szenen bei mir einen Nerv und resonierten. Die Autorin übertreibt
oft bewusst und fängt dabei gleichzeitig die Lebensgefühle der Generation der Millennials
ein. Aus meiner Sicht ist für jeden Leser etwas dabei und ich tippe darauf,
dass jeder einen anderen Favoriten haben wird. Insgesamt eine wirklich
gelungene Sammlung von Storys, die ich gerne weiterempfehle.