Dienstag, 1. Januar 2019

[Rezension] Die Prophezeiung der Giraffe von Judith Pinnow


Rezension von Ingrid Eßer

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Titel: Die Prophezeiung der Giraffe
Autorin: Judith Pinnow
Erscheinungsdatum: 26.09.2018
rezensierter Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag)
ISBN: 9783810530608
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Im Roman „Die Prophezeiung der Giraffe“ von Judith Pinnow ist das Erscheinen der Titelfigur im Vorgarten der Protagonistin Hanna der Beginn einer langen Reihe sehr seltsamer Vorfälle. Nachdem Hanna einen bestimmten Brief erhalten hat stellt sich heraus, dass das Wildtier vielleicht als Prophet für eine wichtige Angelegenheit im Leben der Singlefrau gelten kann. Die Lackfolie in der Umschlaggestaltung glitzert beim Drehen des Buchs und vermittelt so auch den Touch eines ganz besonderen Zaubers, der über der ganzen Geschichte liegt.

Hanna ist 40 Jahre alt, Grundschullehrerin und wohnt im Haus ihrer vor zehn Jahren verstorbenen Mutter. Ihr Vater ist schon ausgezogen, als sie noch ein Kind war. Sie ist mollig, liebt schaukeln im Garten und fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit. An einem Dienstag kurz vor den Sommerferien bemerkt Hanna, dass vor dem alten, im Garten abgestellten Wohnwagen eine häkelnde Frau Platz genommen hat und offenbar dort wohnt. Wenig später wird sie von ihrer Nachbarin informiert, dass eine Giraffe in ihrem Vorgarten steht. Es geschehen noch eine Reihe sehr merkwürdiger Dinge in den folgenden Tagen. Hanna stellt sich gemeinsam mit ihrer Freundin die Frage nach der Bedeutung der Ereignisse. Nachdem sie mit ihrem Bruder gesprochen hat, hat sie eine Vermutung, die in unmittelbarem Zusammenhang mit ihrer Zukunft steht.

Schon in den ersten Sätzen des Romans findet Hannas Mutter Erwähnung und mit der Zeit begriff ich als Leser, dass Hanna ihr Leben auch so lange Zeit nach deren Tod immer noch in deren Sinne ausrichtet. Sie hat ihre Arbeit, eine beste Freundin, ein Haus mit Garten und bestimmte Vorlieben und Rituale die ihr genügend Halt geben. Konfrontationen vermeidet sie gern. Schon viel zu lange ist sie in keiner Beziehung mehr, doch sie räumt sich wenige Gelegenheiten ein, ihren Status zu ändern. Erst die ungewöhnlichen Ereignisse, der Brief und das Erscheinen ihres Vaters bringen Hanna dazu, an längst vergessenes Verhalten ihrer Mutter in der Vergangenheit zu denken. Dadurch wird es ihr endlich möglich, gewisse Dinge aus einer anderen Sicht zu sehen, sich für Neues zu öffnen und zu mehr Selbstvertrauen zu finden. Die Autorin ließ mich als Leser an dieser Veränderung teilnehmen. Leider zieht sich die Geschichte im mittleren Teil während der Suche nach einem Freund.

Hanna ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, die unverhofft mit ungewöhnlichen Begebenheiten konfrontiert wird. Durch die kreativen Einfälle von Judith Pinnow erhalten die Probleme von Hanna eine gewisse Leichtigkeit, sehr zum Amüsement des Lesers. „Die Prophezeiung der Giraffe“ ist ein unterhaltsamer Roman für Leser, die sich ihren Sinn für märchenhafte Fantasie behalten haben, gerne empfehle ich ihnen das Buch weiter.

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