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Sonntag, 10. März 2019

[Rezension] Der Atlas der besonderen Kinder - Ransom Riggs


 


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Der Atlas der besonderen Kinder
Autor: Ransom Riggs
Übersetzer: Silvia Kinkel
Hardcover: 512 Seiten
Erscheinungsdatum: 1. März 2019
Verlag: Knaur HC

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Jacob ist seit einigen Wochen zurück in seiner Heimat und wird gerade von seinen Eltern und Onkeln in eine Psychiatrie gebracht. Doch sie kommen nicht weit, denn aus heiterem Himmel steht Miss Peregrine mit ihren Schützlingen in der Einfahrt. Diese haben in der letzten Zeit mithilfe des Panloopticons diverse Zeitschleifen besucht und sollen jetzt lernen, sich in der heutigen Welt zurechtzufinden. Außerdem erhalten sie Jobs in Rahmen des Wiederaufbaus, die aber viel langweiliger sind als erhofft. Schließlich nimmt Jacob Kontakt zu einem Mitstreiter seines verstorbenen Großvaters Abe auf und bittet um eine Mission. Auf eigene Faust macht er sich mit einigen seiner Freunde auf den Weg, um einen Besonderen in Not zu retten.

Lange dachte ich wie sicherlich auch viele andere, dass die Bücher rund um die besonderen Kinder eine Trilogie sind. So staunte ich nicht schlecht, als angekündigt wurde, dass in der Reihe noch drei weitere Bände veröffentlicht werden sollen. Doch wie kann die Geschichte in einer Welt ohne Hollows und Wights funktionieren? Neugierig darauf, genau das herauszufinden, tauchte ich ein weiteres Mal in die Welt der Besonderen ein.

Das Buch beginnt einige Wochen nach den Ereignissen des dritten Bandes damit, dass Miss Peregrine mit ihrem Schützlingen bei Jacob zu Hause auftaucht. Bislang war Jacob immer in ihrer Welt unterwegs, und nun kehren sich die Verhältnisse um, denn Miss Peregrine hat dafür gesorgt, dass ihre Schützlinge in der Gegenwart in normalem Tempo altern und nicht rasant wie bislang. Von der modernen Welt haben ihre Schützlinge bislang nicht viel mitbekommen und erkunden diese nun voller Begeisterung und Neugier. Das ist äußerst unterhaltsam, da sie dabei in so manches Fettnäpfchen treten.

Dank des Panloopticons im Devil’s Acre ist eine zügige Reise von einer Zeitschleife in die nächste nun möglich. Deshalb haben die Ymbrynen dort ihr neues Hauptquartier aufgeschlagen. Die besonderen Kinder wollen nach ihrer zentralen Rolle in den zurückliegenden Ereignissen nun auch weiterhin bedeutende Arbeit leisten, doch die ihnen zugedachten Jobs sind überhaupt nicht spannend. Auch Jacobs Frage, ob er Missionen in Amerika machen dürfte, wird von den Ymbrynen abgelehnt.

Ich konnte die Enttäuschung von Jacob und seinen Freunden gut nachvollziehen und dementsprechend auch ihre Aufregung, als sie bei einem Besuch im Haus von Jacobs verstorbenem Großvater Abe neue Informationen zu dessen aufregenden Missionen finden. So etwas würden sie gern machen! Jacob macht einen alten Mitstreiter von Abe ausfindig, um eine Mission zu erhalten und auf eigene Faust lozuziehen.

Das Buch nimmt sich Zeit, damit man als Leser die ersten Erlebnisse der besonderen Kinder in der Gegenwart voll auskosten kann. Auch wenn solch ein Szenario in Zeitreise-Romanen beinahe zum Standard gehört fand ich es unterhaltsam, den liebgewonnenen Charaktere bei der Entdeckung moderner Technik zuzuschauen. Im richtigen Moment bringt der Autor aber wieder neuen Schwung in die Geschichte und schickt Jacob mit einigen besonderen Kindern auf einen aufregenden Roadtrip durch Amerika. Man lernt neue Zeitschleifen und neue Besondere kennen, wobei nicht jeder freundlich gesinnt ist und so manche brenzlige Situation bewältigt werden muss.

Das Buch setzt vor allem auf die bereits bekannten Charaktere, die mit ihren Fähigkeiten neue Herausforderungen meistern müssen. Mit Amerika als Handlungsort, den in der Gegenwart normal alternden Besonderen und dem Panloopticon hat Ransom Riggs das Setting leicht verändert und damit eine Welt geschaffen, die auch ohne Hollows und Wights ausreichend Stoff für neue Geschichten bietet. Meine Begeisterung für diese Reihe ist ungebrochen!