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Der Bücherdrache
Autor: Walter Moers
Hardcover: 192 Seiten
Erscheinungsdatum: 25. März 2019
Verlag: Penguin Verlag
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In einem Traum wird Hildegunst von Mythenmetz in ein Buch verschleppt,
wo er den Buchling Hildegunst Zwei trifft, der das gesamte Werk des
Schriftstellers auswendig lernt. Der Buchling erzählt ihm eine Geschichte aus
seinem Leben: Einst hörte er während einer Schulstunde die Legende von
Nathaviel, dem Bücherdrachen. Dieser soll im Ormsumpf hausen und sich schon so
lange in ormgetränkter Literatur wälzen, dass er zum Orakel geworden ist. Als
er einigen Mitschülern berichtet, dass ihm eine besonders gute Frage für den
Bücherdrachen eingefallen ist, offenbaren die ihm, dass die Legende wahr ist
und sie den Weg kennen. Der Weg zum Drachen soll gar nicht weit sein! So machte
sich Hildegunst Zwei spontan auf dem Weg und erlebt Dinge, mit denen er niemals
gerechnet hätte.
Das Cover des Buches ist für mich ein echter Hingucker: Der
Bücherdrache blickt den Leser mit ernsten Augen an, davor steht ein kleiner
Buchling mit einem Blick, in dem eine Mischung aus Neugier und Angst liegt.
Nach acht Jahren endlich wieder ein neuer Zamonien-Roman, der von Walter Moers
selbst illustriert wurde! Auch das Thema reizte mich sehr: Ein Drache, der sich
so lange in ormgetränkten Büchern gewälzt hat, dass diese nicht nur seinen
ganzen Körper eingehüllt haben, sondern er auch all ihr Wissen aufgesogen hat.
Bevor man mehr über den Bücherdrachen erfährt wird dem Leser berichtet,
wie Hildegunst von Mythenmetz von dieser Geschichte erfahren hat: Über einen
Traum, in welchen er in ein Buch verschleppt wird, wo er ein Buch findet, in
das er verschleppt wird und Hildegunst Zwei trifft, der ihm eine Geschichte
erzählen will. Ein verwirrendes, Inception-mäßiges Intro, das meiner Neugier
aber keinen Abbruch tat.
Schon bald beginnt Hildegunst Zwei, dem Schriftsteller seine Geschichte
zu erzählen. Sie führt den Buchling hinaus aus der Ledernen Grotte, in dem sein
Volk in Frieden lebt, und hinein in die unbekannte Welt der Katakomben von
Buchhain. Dort macht er aufregende Entdeckungen, erlebt einige Überraschungen
und erfährt große Geheimnisse.
Die lebendigen Beschreibungen und gelungenen Illustrationen machten die
wundersame Welt der Katakomben und des Ormsumpfes greifbar und ließen mich tief
ins Buch eintauchen. Der Kern des Buches und mein Highlight ist ein längerer
Dialog - humorvoll, philosophisch und voller Wortwitz. Hier läuft der Autor zu
Höchstform auf und konnte mich absolut begeistern.
Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es an einem
einzigen Abend durchgelesen. Zum Ende hin wird es noch einmal spannend und ist
dann viel zu schnell vorbei. Denn nach nur 165 Seiten heißt es Abschied nehmen,
auf den letzten 20 Seiten des Buches ist eine Leseprobe von „Die Insel der 1000
Leuchttürme“ abgedruckt. Insgesamt eine absolut gelungene Geschichte aus den
Katakomben von Buchhaim. Ein Must Read für alle Zamonien-Fans!