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Montag, 25. März 2019

[Rezension] Der Bücherdrache - Walter Moers


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Der Bücherdrache
Autor: Walter Moers
Hardcover: 192 Seiten
Erscheinungsdatum: 25. März 2019
Verlag: Penguin Verlag

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In einem Traum wird Hildegunst von Mythenmetz in ein Buch verschleppt, wo er den Buchling Hildegunst Zwei trifft, der das gesamte Werk des Schriftstellers auswendig lernt. Der Buchling erzählt ihm eine Geschichte aus seinem Leben: Einst hörte er während einer Schulstunde die Legende von Nathaviel, dem Bücherdrachen. Dieser soll im Ormsumpf hausen und sich schon so lange in ormgetränkter Literatur wälzen, dass er zum Orakel geworden ist. Als er einigen Mitschülern berichtet, dass ihm eine besonders gute Frage für den Bücherdrachen eingefallen ist, offenbaren die ihm, dass die Legende wahr ist und sie den Weg kennen. Der Weg zum Drachen soll gar nicht weit sein! So machte sich Hildegunst Zwei spontan auf dem Weg und erlebt Dinge, mit denen er niemals gerechnet hätte.

Das Cover des Buches ist für mich ein echter Hingucker: Der Bücherdrache blickt den Leser mit ernsten Augen an, davor steht ein kleiner Buchling mit einem Blick, in dem eine Mischung aus Neugier und Angst liegt. Nach acht Jahren endlich wieder ein neuer Zamonien-Roman, der von Walter Moers selbst illustriert wurde! Auch das Thema reizte mich sehr: Ein Drache, der sich so lange in ormgetränkten Büchern gewälzt hat, dass diese nicht nur seinen ganzen Körper eingehüllt haben, sondern er auch all ihr Wissen aufgesogen hat.

Bevor man mehr über den Bücherdrachen erfährt wird dem Leser berichtet, wie Hildegunst von Mythenmetz von dieser Geschichte erfahren hat: Über einen Traum, in welchen er in ein Buch verschleppt wird, wo er ein Buch findet, in das er verschleppt wird und Hildegunst Zwei trifft, der ihm eine Geschichte erzählen will. Ein verwirrendes, Inception-mäßiges Intro, das meiner Neugier aber keinen Abbruch tat.

Schon bald beginnt Hildegunst Zwei, dem Schriftsteller seine Geschichte zu erzählen. Sie führt den Buchling hinaus aus der Ledernen Grotte, in dem sein Volk in Frieden lebt, und hinein in die unbekannte Welt der Katakomben von Buchhain. Dort macht er aufregende Entdeckungen, erlebt einige Überraschungen und erfährt große Geheimnisse.

Die lebendigen Beschreibungen und gelungenen Illustrationen machten die wundersame Welt der Katakomben und des Ormsumpfes greifbar und ließen mich tief ins Buch eintauchen. Der Kern des Buches und mein Highlight ist ein längerer Dialog - humorvoll, philosophisch und voller Wortwitz. Hier läuft der Autor zu Höchstform auf und konnte mich absolut begeistern.

Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es an einem einzigen Abend durchgelesen. Zum Ende hin wird es noch einmal spannend und ist dann viel zu schnell vorbei. Denn nach nur 165 Seiten heißt es Abschied nehmen, auf den letzten 20 Seiten des Buches ist eine Leseprobe von „Die Insel der 1000 Leuchttürme“ abgedruckt. Insgesamt eine absolut gelungene Geschichte aus den Katakomben von Buchhaim. Ein Must Read für alle Zamonien-Fans!