Titel: Ein Espresso für den Commissario - Pellegrinis erster Fall
Autorin: Dino Minardi
Erscheinungsdatum: 11.03.2019
Verlag: Kampa (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch mit Klappen
ISBN: 9783311120056
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Im Kriminalroman „Ein Espresso für den Commissario“ löst
Marco Pellegrini von der Polizia di Stato von Como in Italien seinen ersten Fall.
Hinter dem Pseudonym des Autors Dino Minardi verbirgt sich ein Psychologe aus
dem Rheinland, der vor über zehn Jahren die Lombardei für sich entdeckt hat.
Seine Liebe für die Gegend, speziell den Comer See und der an seinen Ufern
gelegenen Stadt Como, lässt er in den Roman einfließen. Die Landschaft bindet
er in seine Handlungen vielfach ein, so dass ich sie mir als Leser sehr gut
vorstellen konnte. Vor einigen Jahren war ich auch selbst einmal kurz dort. Das
Cover zeigt einen typischen Blick über den See bis zu den Bergen im
Hintergrund.
Pellegrini lebt in einem Apartment in Brunate, einer
Gemeinde in der Nähe von Como, die auf über 700 m Höhe liegt. Von hier blickt
man weit über den Comer See. Nach einem Streit mit seinem Vater hat er sich
gegen die Mitarbeit und spätere Übernahme der Restauration der Familie
entschieden, allerdings steht er gerne mal als Barista hinter der Theke der
Bar. Eines Tages wird ein Student in seiner Comer Wohnung in seinem Bett tot
aufgefunden. Bald wird bekannt, dass er sich gerade erst eine schicke neue Vespa
gekauft hat. Durch die Untervermietung eines Zimmers hat er Kontakt zu vielen
Menschen. Einen kleinen Nebenverdienst hat er durch einen Aushilfsjob. Bei den
Ermittlungen steht für Pellegrini die Frage im Vordergrund, ob die Einnahmen
des Studenten dafür ausreichen, sich ein solch teures Gefährt kaufen zu können.
Dino Minardi legt von Beginn an mehrere Fährten, die
möglicherweise zur Auflösung des Falls führen könnten. In Nebenhandlungen
verbirgt der Autor weitere kleine Geheimnisse wie beispielsweise, dass
Pellegrini einen sehr guten Freund vermisst. Bis auf das Rätsel, welches das
Privatleben den Commissario betrifft und das er gerne ebenfalls von seiner
Verwandtschaft erklärt bekäme, werden alle anderen zum Ende hin gelöst. Bis
dahin tragen sie dazu bei, neben den Fallermittlungen, eine unterschwellige Spannung
aufrecht zu erhalten.
Im Laufe der Geschichte lernte ich Pellegrini immer besser
kennen. Er hadert immer noch über das Zerwürfnis mit seinem Vater, den Verlust
seines Freunds und über seine Beziehung zu einer Frau. Er ist ein beliebter
Chef. Die beiden ihm unterstellten Kollegen wetteifern um Anerkennung und den dadurch
verbundenen beruflichen Aufstieg. Die Krimihandlung wird mit vielen
italienischen Wörtern begleitet, was insgesamt eine treffende örtliche
Atmosphäre schafft, für mich zu Beginn allerdings ein wenig gewöhnungsbedürftig
war.
„Ein Espresso für den Commissario“ von Dino Minardi ist ein
grundsolide konstruierter, geradliniger Krimi, der in diesem Genre viele Freunde
finden wird. Nicht nur die unaufgeklärte private Heimlichkeit macht Lust auf
eine Fortsetzung. Gerne empfehle ich das Buch weiter.