Rezension von Ingrid Eßer
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Titel: Bleib doch, wo ich bin
Autorin: Lisa Keil
Erscheinungsdatum: 27.03.2019
Verlag: Fischer Taschenbuch (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch mit gestalteten Klappen
ISBN: 978396703975
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Der Roman „Bleib doch, wo ich bin“ ist das Debüt von Lisa
Keil. Das Cover ließ mich von seiner Gestaltung her ahnen, dass die Geschichte
auf dem Land spielt und meine Vermutung wurde bereits auf den ersten Seiten beim
Lesen bestätigt. Kaya lebt sehr gerne in ihrer Heimat, dem kleinen Ort Neuberg,
ungefähr zwei Stunden von Köln entfernt. Die 26-jährige betreibt hier eine
kleine Buchhandlung mit Antiquariat. In kurzer Zeit ist der Stall für sie zu
erreichen, in dem ihr geliebtes Shetlandpony untergestellt ist. Hier fühlt sie
sich wohl. In ihrer Nähe leben ihre beste Freundin, ein Jugendfreund, der ihr
bei Bedarf zur Seite steht, und weitere liebe Menschen. Außerdem kümmert sie
sich gerne um ihre 13-jährige Nichte Milena.
Einen ganz anderen Charakter hat Lasse. Er ist Lehrer und
aufgewachsen in Köln. Nach der Trennung von seiner Freundin hat er um
Versetzung gebeten und eine Vertretungsstelle in Neuberg erhalten. Auch nach
vier Monaten lebt er noch weitgehend aus den Umzugskartons, weil er sich mit
seiner neuen Umgebung bisher nicht anfreunden konnte. Als Kaya und Lasse sich
auf dem jährlichen Scheunenfest privat näherkommen, ahnt Kaya nicht, dass sie
vorher schonmal in einer heiklen Situation Kontakt mit Lasse hatte.
Lisa Keil schafft mit Kaya und Lasse zwei Figuren, die ganz
unterschiedliche Vorstellungen von ihrem zukünftigen Leben haben. Lasse ist das
Stadtleben gewohnt, die Anonymität die damit verbunden ist und die vielen
Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Demgegenüber genießt Kaya die Nähe zur
Natur und die Aufmerksamkeit der Menschen untereinander, die auch gerne ihre
Hilfe anbieten. Genauso wie sie ihre Figuren lebendig gestaltet, sind auch die
Lebenseinstellungen der Protagonisten nachvollziehbar. Die Entwicklungen der
handelnden Personen führen zu vielen amüsanten Situationen, die den
Unterhaltungswert des Romans noch steigern. Es gelingt der Autorin neben der
Ausgestaltung alltäglicher Begegnungen auch intime Szenerien gefühlvoll und
sinnlich zu beschreiben. Erst ganz zum Schluss erfährt der Leser, ob Lasse sich
getreu des Titels von Kaya davon überzeugen lässt dort zu bleiben, wo sie ist.
Der Roman „Bleib doch, wo ich bin“ ist eine schöne
Liebesgeschichte mit Witz, der sich oft aus der Situationskomik heraus ergibt.
Die Figuren und ihre Handlungen sind wirklichkeitsnah, beide Protagonisten
erzählen in der Ich-Form, so dass ich mich als Leser gut einfühlen konnte. Der
Roman sorgt für einige entspannende Stunden und bietet besten Zeitvertreib, zu
der es im nächsten Jahr eine Fortsetzung geben wird auf die ich mich schon
freue.