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Donnerstag, 16. Mai 2019

Rezension: Bleib doch, wo ich bin von Lisa Keil


Rezension von Ingrid Eßer

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Titel: Bleib doch, wo ich bin
Autorin: Lisa Keil
Erscheinungsdatum: 27.03.2019
Verlag: Fischer Taschenbuch (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch mit gestalteten Klappen
ISBN: 978396703975
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Der Roman „Bleib doch, wo ich bin“ ist das Debüt von Lisa Keil. Das Cover ließ mich von seiner Gestaltung her ahnen, dass die Geschichte auf dem Land spielt und meine Vermutung wurde bereits auf den ersten Seiten beim Lesen bestätigt. Kaya lebt sehr gerne in ihrer Heimat, dem kleinen Ort Neuberg, ungefähr zwei Stunden von Köln entfernt. Die 26-jährige betreibt hier eine kleine Buchhandlung mit Antiquariat. In kurzer Zeit ist der Stall für sie zu erreichen, in dem ihr geliebtes Shetlandpony untergestellt ist. Hier fühlt sie sich wohl. In ihrer Nähe leben ihre beste Freundin, ein Jugendfreund, der ihr bei Bedarf zur Seite steht, und weitere liebe Menschen. Außerdem kümmert sie sich gerne um ihre 13-jährige Nichte Milena.

Einen ganz anderen Charakter hat Lasse. Er ist Lehrer und aufgewachsen in Köln. Nach der Trennung von seiner Freundin hat er um Versetzung gebeten und eine Vertretungsstelle in Neuberg erhalten. Auch nach vier Monaten lebt er noch weitgehend aus den Umzugskartons, weil er sich mit seiner neuen Umgebung bisher nicht anfreunden konnte. Als Kaya und Lasse sich auf dem jährlichen Scheunenfest privat näherkommen, ahnt Kaya nicht, dass sie vorher schonmal in einer heiklen Situation Kontakt mit Lasse hatte.

Lisa Keil schafft mit Kaya und Lasse zwei Figuren, die ganz unterschiedliche Vorstellungen von ihrem zukünftigen Leben haben. Lasse ist das Stadtleben gewohnt, die Anonymität die damit verbunden ist und die vielen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Demgegenüber genießt Kaya die Nähe zur Natur und die Aufmerksamkeit der Menschen untereinander, die auch gerne ihre Hilfe anbieten. Genauso wie sie ihre Figuren lebendig gestaltet, sind auch die Lebenseinstellungen der Protagonisten nachvollziehbar. Die Entwicklungen der handelnden Personen führen zu vielen amüsanten Situationen, die den Unterhaltungswert des Romans noch steigern. Es gelingt der Autorin neben der Ausgestaltung alltäglicher Begegnungen auch intime Szenerien gefühlvoll und sinnlich zu beschreiben. Erst ganz zum Schluss erfährt der Leser, ob Lasse sich getreu des Titels von Kaya davon überzeugen lässt dort zu bleiben, wo sie ist.

Der Roman „Bleib doch, wo ich bin“ ist eine schöne Liebesgeschichte mit Witz, der sich oft aus der Situationskomik heraus ergibt. Die Figuren und ihre Handlungen sind wirklichkeitsnah, beide Protagonisten erzählen in der Ich-Form, so dass ich mich als Leser gut einfühlen konnte. Der Roman sorgt für einige entspannende Stunden und bietet besten Zeitvertreib, zu der es im nächsten Jahr eine Fortsetzung geben wird auf die ich mich schon freue.