[Werbung]
Die stumme Patientin
Autor:Alex Michaelides
Übersetzerin: Kristina Lake-Zapp
Übersetzerin: Kristina Lake-Zapp
Broschiert: 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 2. Mai 2019
Verlag: Droemer
-----------------------------------------------------------------------
Sechs Jahre sind vergangen, seit Alicia Berenson ihren Mann Gabriel
ermordet hat. Die Polizisten fanden sie in ihrem Haus neben der Leiche und dem
Gewehr, auf dem nur ihre Fingerabdrücke waren und mit dem Gabriel mehrfach ins
Gesicht geschossen wurde. Die bis zum Vorfall erfolgreiche Malerin hat seither
kein einziges Wort mehr gesprochen. Diese Tatsache in Kombination mit der
erdrückenden Beweislast ließen sie in der psychiatrischen Sicherheitsverwahrung
landen. Der forensische Psychotherapeut Theo Faber hat die Berichterstattung
damals interessiert verfolgt. Als ein Job in der Einrichtung frei wird, in der
Alicia sich befindet, siegt seine Neugier und er wechselt die Stelle. Wird ihm
das gelingen, woran seine Kollegen scheiterten – endlich zu Alicia durchzudringen?
Das Thema dieses Psychothrillers weckte schnell meine Neugier: Eine
Frau tötet ihren Mann und sagt danach jahrelang kein Wort mehr. Welches Motiv
hatte sie? Warum schweigt sie nun beharrlich? Auf den ersten Seiten kommt diese
überraschenderweise gleich zu Wort, nämlich in Form eines ersten
Tagebucheintrags. Ihr Mann hat ihr das Buch geschenkt, damit sie sich sortieren
kann. Sie ist fest entschlossen, darin positive und glückliche Gedanken
festzuhalten – und nur die! Als Leserin fragte ich mich, was hier wohl unter
der Oberfläche lauert.
Nach diesem Intro wechselt die Geschichte die Perspektive und wird vom
forensischen Psychotherapeuten Theo Faber erzählt. Er hat die Nachrichten rund
um die grausame Tat der Alicia Berenson vor sechs Jahren aufmerksam verfolgt
und gibt zunächst eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse. Der Fall
fasziniert ihn sehr, und ich konnte nachvollziehen, warum er zu einem
Stellenwechsel bereit ist, um die Chance zu erhalten, Alicia selbst zu
therapieren.
Das Tempo ist zunächst ruhig und man begleitet Theo bei seinen ersten
Tagen an der neuen Wirkungsstätte sowie den ersten Kontaktaufnahmen zu Alicia.
Er überlegt, was er tun kann, um bei ihr eine Reaktion hervorzurufen. Dabei hat
er einige unkonventionelle Therapie-Ideen, bei deren Umsetzung aber auch seine
Chefs und Kollegen mitzureden haben. Gleichzeitig kontaktiert er Verwandte und
Bekannte von Alicia, um seine Patientin besser zu verstehen und einen
Ansatzpunkt zu finden.
Theos Gespräche mit Alicias Umfeld sowie weitere alte Tagebucheinträge
werfen bald neue Fragen auf. Warum scheinen einige der Menschen, mit denen Theo
spricht, etwas zu verbergen? Liegen hier Antworten verborgen? Und in welcher
psychischen Verfassung war Alicia, als sie Tagebuch schrieb? Sind ihre Beobachtungen
zutreffend oder ist das alles nur in ihrem Kopf passiert? Stückweise kommen
Dinge ans Licht, die für beständige psychologische Spannung sorgten und dank
denen ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Zum Ende hin nimmt die Geschichte richtig an Fahrt auf und ich kam aus
dem Staunen nicht mehr heraus. Mit diesen Entwicklungen habe ich wirklich nicht
gerechnet – genial! Von mir gibt es für „Die stumme Patientin“ deshalb eine
ganz große Leseempfehlung an alle Fans des Psychotrillers!