Donnerstag, 2. Mai 2019

[Rezension] Die stumme Patientin - Alex Michaelides


 

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Die stumme Patientin
Autor:Alex Michaelides
Übersetzerin: Kristina Lake-Zapp
Broschiert: 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 2. Mai 2019
Verlag: Droemer

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 Sechs Jahre sind vergangen, seit Alicia Berenson ihren Mann Gabriel ermordet hat. Die Polizisten fanden sie in ihrem Haus neben der Leiche und dem Gewehr, auf dem nur ihre Fingerabdrücke waren und mit dem Gabriel mehrfach ins Gesicht geschossen wurde. Die bis zum Vorfall erfolgreiche Malerin hat seither kein einziges Wort mehr gesprochen. Diese Tatsache in Kombination mit der erdrückenden Beweislast ließen sie in der psychiatrischen Sicherheitsverwahrung landen. Der forensische Psychotherapeut Theo Faber hat die Berichterstattung damals interessiert verfolgt. Als ein Job in der Einrichtung frei wird, in der Alicia sich befindet, siegt seine Neugier und er wechselt die Stelle. Wird ihm das gelingen, woran seine Kollegen scheiterten – endlich zu Alicia durchzudringen?

Das Thema dieses Psychothrillers weckte schnell meine Neugier: Eine Frau tötet ihren Mann und sagt danach jahrelang kein Wort mehr. Welches Motiv hatte sie? Warum schweigt sie nun beharrlich? Auf den ersten Seiten kommt diese überraschenderweise gleich zu Wort, nämlich in Form eines ersten Tagebucheintrags. Ihr Mann hat ihr das Buch geschenkt, damit sie sich sortieren kann. Sie ist fest entschlossen, darin positive und glückliche Gedanken festzuhalten – und nur die! Als Leserin fragte ich mich, was hier wohl unter der Oberfläche lauert.

Nach diesem Intro wechselt die Geschichte die Perspektive und wird vom forensischen Psychotherapeuten Theo Faber erzählt. Er hat die Nachrichten rund um die grausame Tat der Alicia Berenson vor sechs Jahren aufmerksam verfolgt und gibt zunächst eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse. Der Fall fasziniert ihn sehr, und ich konnte nachvollziehen, warum er zu einem Stellenwechsel bereit ist, um die Chance zu erhalten, Alicia selbst zu therapieren.

Das Tempo ist zunächst ruhig und man begleitet Theo bei seinen ersten Tagen an der neuen Wirkungsstätte sowie den ersten Kontaktaufnahmen zu Alicia. Er überlegt, was er tun kann, um bei ihr eine Reaktion hervorzurufen. Dabei hat er einige unkonventionelle Therapie-Ideen, bei deren Umsetzung aber auch seine Chefs und Kollegen mitzureden haben. Gleichzeitig kontaktiert er Verwandte und Bekannte von Alicia, um seine Patientin besser zu verstehen und einen Ansatzpunkt zu finden.

Theos Gespräche mit Alicias Umfeld sowie weitere alte Tagebucheinträge werfen bald neue Fragen auf. Warum scheinen einige der Menschen, mit denen Theo spricht, etwas zu verbergen? Liegen hier Antworten verborgen? Und in welcher psychischen Verfassung war Alicia, als sie Tagebuch schrieb? Sind ihre Beobachtungen zutreffend oder ist das alles nur in ihrem Kopf passiert? Stückweise kommen Dinge ans Licht, die für beständige psychologische Spannung sorgten und dank denen ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Zum Ende hin nimmt die Geschichte richtig an Fahrt auf und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mit diesen Entwicklungen habe ich wirklich nicht gerechnet – genial! Von mir gibt es für „Die stumme Patientin“ deshalb eine ganz große Leseempfehlung an alle Fans des Psychotrillers!
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