Samstag, 24. August 2019

[Rezension] OMG, diese Aisling! - Sarah Breen & Emer McLysaght


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OMG, diese Aisling!
Autoren: Sarah Breen & Emer McLysaght
Übersetzerin: Barbara König
Broschiert: 336 Seiten
Erschienen am 23. August 2019
Verlag: dtv bold

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Die achtundzwanzigjähige Aisling wohnt im irischen Dörfchen Ballygobbard bei ihren Eltern und pendelt jeden Tag für ihren Job in die Hauptstadt Dublin. Sie hofft sehr darauf, dass ihr langjähriger Freund John ihr endlich einen Heiratsantrag macht und mit ihr zusammenzieht. Um der Sache einen Schubs zu geben, arrangiert sie extra einen Teneriffa-Urlaub im Winter. Dort macht John ihr aber deutlich, dass er ihr die Frage der Fragen in absehbarer Zeit nicht stellen wird. Wütend und enttäuscht trennt Aisling sich von ihm und nimmt kurze Zeit später das Angebot ihrer Kollegin Sadhbh an, in ihre WG zu ziehen. Sadhbh ist ebenso wie die zweite Mitbewohnerin Elaine ganz anders als die Frauen im Dorf. Doch während Aisling noch dabei ist, sich an ihr neues Leben als Stadtbewohnerin zu gewöhnen, erhält sie schlechte Nachrichten aus der Heimat.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, in dem sich zwei Frauen auf einer Hochzeitsfeier über Aisling und Frauen wie sie unterhalten: Vernünftige Mädchen vom Land, die Ordnung, Praktikabilität und Sicherheit schätzen. Die beiden finden solch ein Leben nett, aber langweilig, und machen sich darüber lustig, während Aisling sie in der Toilettenkabine belauscht.

Danach lernte ich Aisling ausführlicher kennen. Sie führt ein durchschnittliches, braves Leben und manche ihrer Ansichten brachten mich zum Schmunzeln. Zum Beispiel verschenkt sie Supermarkt-Chips, weil sie so praktisch sind, lässt keine Rabattaktion aus und sucht auch in der Stadt wirklich immer einen ordnungsgemäßen Parkplatz. Allerdings wird ihr ganzer Charakter so stark überzeichnet, dass ich nicht richtig warm mit ihr wurde. Zum Beispiel fand ich ihre Versuche, ihren Kollegen in Sachen Büroverhalten Manieren beizubringen, eher nervig. Sie treibt Ordnungswahn und Gewissenhaftigkeit auf die Spitze und hat für ihr Alter eine wirklich naive Weltsicht.

Das erste Drittel des Buches dreht sich vor allem darum, dass Aisling einen Heiratsantrag von ihrem Freund will, obwohl für den Leser schon nach den ersten Seiten klar ist, dass dieser nicht kommen wird. Später geht es hauptsächlich um Aislings Liebeskummer. So zieht sich der Start in die Länge, während ich auf den im Klappentext angekündigten WG-Einzug wartete und hoffte, dass er eine Weiterentwicklung bei Aisling auslöst.

Endlich zieht Aisling in die WG, doch schon nach den ersten unterhaltsamen Gesprächen mit ihren neuen Mitbewohnerinnen rückt ein Handlungsstrang in den Vordergrund, mit dem ich nicht gerechnet habe. Ich möchte an dieser Stelle eine Triggerwarnung für das Thema schwere Erkrankung im engsten Familienkreis aussprechen. Hier gab es viele traurige und bedrückende Momente.

Schließlich geht es für eine Weile mehr um die WG und Aisling wird ein bisschen lockerer, bleibt im Kern aber das brave Mädchen, das staunt, was andere für verrückte Dinge tun. Auf eine richtige Liebesgeschichte wartete ich leider vergebens. Es gibt viel Hin und Her und die Konsequenz aus all dem hat mich enttäuscht. Kurz vor dem Ende erwischte mich die Handlung rund um die Erkrankung noch einmal so eiskalt, dass ich Seiten überspringen musste.

Letztendlich hatte ich das Gefühl, dass sich die Geschichte nicht entscheiden kann, was sie sein will:  Emotionaler Liebesroman? Humorvoller WG-Roman? Rührende Familiengeschichte? So ist es von allem etwas und nichts so richtig geworden. Aisling ist ein braves Mädchen mit einigen Ticks, in denen man sich hier und da selbst wiederfindet. Doch ihre geballte Naivität ließ mich immer wieder die Augen verdrehen. Für mich war es eine stellenweise amüsante, aber insgesamt sehr durchmischte Lektüre.
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