Mittwoch, 23. Oktober 2019

Rezension: Drei Frauen am See von Dora Heldt


Rezension von Ingrid Eßer

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Titel: Drei Frauen am See
Autorin: Dora Heldt
Erscheinungsdatum: 31.08.2019
rezensierte Buchausgabe: Klappenbroschur
ISBN: 9783423262064
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„Drei Frauen am See“ von Dora Heldt ist ein bewegender Roman über die Freundschaft. Im Mittelpunkt stehen nicht nur drei Frauen wie der Titel aussagt, sondern vier, die von Kindheit an miteinander befreundet sind. Doch nach vielen Jahrzehnten in denen sie füreinander da waren, kam der große Streit und das Ende ihrer Freundschaft. Eine von ihnen, Marie, wurde mit einem Herzfehler geboren, ihr früher Tod ist vorhersehbar. In ihrem Testament hat sie ihre Freundinnen Friederike, Jule und Alexandra als Erben ihres Ferienhauses am See vorgesehen. Dort haben sie früher viele schöne Tage verbracht. Um das Erbe anzutreten, müssen die drei ein gemeinsames Wochenende im Ferienhaus verbringen.

Für mich war es spannend zu verfolgen, ob die Freundinnen ihre Wut aufeinander und ihren Ärger überwinden werden. Besonders schön fand ich es, dass von Beginn an, nicht der monetäre Aspekt des Erbes im Vordergrund stand, sondern die Erinnerung an Marie und die Freundschaft mit ihr.

„Drei Frauen am See“ war für mich der erste Roman, den ich von Dora Heldt gelesen habe. Mit den vier Freundinnen hat sie interessante, vom Charakter her sehr unterschiedliche Personen geschaffen. 

Inzwischen sind alle vier Mitte Fünfzig. Marie ist Fotografin. Sie ist aufgrund ihrer Krankheit immer die Zarteste der befreundeten Frauen gewesen. Ihr ausgleichendes Wesen hat einen positiven Einfluss auf die anderen. Jule ist Physiotherapeutin mit eigener Praxis, sportbegeistert und schon früh an Männern interessiert. Sie ist geschieden und hat eine erwachsene Tochter. Marie und Jule sind ihrer Heimat in Norddeutschland verbunden geblieben, während Alexandra als Verlagsleiterin nach München gezogen ist. Friederike leitet ein Hotel in Hamburg und ist so wie Alexandra nicht verheiratet und kinderlos.

Jede der vier Frauen ist auf ihre Weise erfolgreich und dennoch liest sich aus den Zeilen ihre Unzufriedenheit. Zwar hat jede von ihnen Bezugspersonen, doch ihnen fehlen seit dem Streit die vertrauten Gespräche miteinander, die gemeinsamen Aktivitäten, das Scherzen, Lachen und füreinander da sein. Lange ließ die Autorin mich darauf warten, zu schildern, was die schlimme Auseinandersetzung herbeigeführt hat. Der Tod von Marie bringt die Freundinnen zum Nachdenken, nicht nur über ihre Freundschaft, sondern auch über ihre eigene Position im Leben. In vielen Rückblenden konnte ich mehr über den Lebensweg jeder einzelnen Freundin erfahren. Da alle in meinem Alter sind, teilte ich ihre Erinnerungen an viele Dinge des Alltags der letzten Jahrzehnte.

Dora Heldt hat mich mit ihrem Roman „Drei Frauen am See“ berührt. Die Geschichte und die Figuren sind realistisch gestaltet und die Schilderungen rund um die Freundschaft der vier Frauen mit Gefühl ausgeführt. Gerne empfehle ich den Roman weiter, ganz besonders an Frauen in der Altersklasse der Autorin.

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