Rezension von Ingrid Eßer
*Werbung*
Titel: Wie wir die Angst vor der Angst verlieren - Furchtlos in 7 Tagen
Autor: Gregor Eisenhauer
Verlag: Dumont (Link zur Buchseite des Verlags)
Erscheinungsdatum: 12.07.2019
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Leseband
ISBN: 9783832183585
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
Gregor Eisenhauer hat in seinem Buch „Wie wir die Angst vor
der Angst verlieren“ über die vielen Facetten der Sinnesempfindung einer
abstrakten Gefahr geschrieben. Der Autor hat im Dumont Podcast, Folge 5 sein Buch selbst
als „Ermunterung“ bezeichnet. Es soll den Leser dazu bewegen, seine Angst
häufiger zu zeigen. Jeder hat Angst, vor den unterschiedlichsten Dingen, der
eine mehr, der andere weniger. Indem man seine Ängste bekennt, kommt man ins
Gespräch darüber und stellt fest, dass man mit seinen Ängsten nicht allein ist.
Gregor Eisenhut bekennt sich dazu, Angst gerade vor der Einsamkeit zu haben,
die ihn dazu führt, mit niemanden darüber reden zu können.
Sein Buch teilt der Autor nach Wochentagen ein, denen er
jeweils eine Krise zuordnet. Interessiert verfolgte ich die Schilderungen über
die Helden seiner Kindheit, die auch meine waren. Später hat ihn vor allem das
Leben von Kafka beeindruckt. Hinweise auf den bedeutenden Schriftsteller, seine
Werke und sein Verhalten finden sich im gesamten Buch.
Weil Angst immer wieder noch mehr Angst erzeugt, hat Gregor
Eisenhauer sich Hilfe in Form einer fiktiven Therapeutin gesucht mit deren
Hilfe er sich einer Konfrontationstherapie aussetzt und sich einigen seiner
Ängste stellt. Wie viel Selbsterlebtes der Autor in seine Erzählung einfließen
lässt, ist nicht erkennbar. Aber so detailliert über Angsterlebnisse zu
schreiben, setzt meiner Meinung nach voraus, sie zumindest teilweise selbst
erlebt zu haben.
Der Untertitel des Buchs „Furchtlos in 7 Tagen“ ist offensichtlich
nicht ernst zu nehmen, denn wir entkommen der Angst nicht, es treten immer neue
gedachte Gefahren auf, ganz am Ende davon steht die Existenzangst. Allerdings
ist die Furcht von der Angst abzugrenzen dadurch, dass sie konkreter ist. Wenn
das Kaninchen vor der Schlange steht, ist seine Furcht angemessen. Ist die
Bedrohung vorüber, ist auch die Furcht beendet, Ängste dagegen bleiben.
„Wie wir die Angst vor der Angst verlieren“ gab mir als
Leser die Möglichkeit mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ich wurde
aufmerksam darauf, wie viele verschiedene Ängste es gibt und erkannte mich in
einigen wieder. Gregor Eisenhauer sieht in der Angst eine Möglichkeit, sie zum
Handeln zu nutzen. Dem möchte ich mich gerne anschließen. Ich fand das Buch
nicht nur Hinweis gebend, sondern auch unterhaltend mit einem vergnüglichen
Unterton.