Rezension von Ingrid Eßer
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Titel: Scythe - Das Vermächtnis der Ältesten (Band 3 von 3)
Titel: Scythe - Das Vermächtnis der Ältesten (Band 3 von 3)
Autor: Neal Shusterman
Übersetzer: Kristian Lutze, Pauline Kurbasik und Andreas Helweg
Erscheinungsdatum: 27.11.2019
Verlag: Sauerländer (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Wendeumschlag
ISBN: 9783733650179
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Der Band „Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten“ ist der
dritte und abschließende Teil der dystopischen Trilogie von Neal Shusterman,
die von den titelgebenden Scythe, den Tonisten und den Widerlingen erzählt. Die
Vorgenannten sind alles Menschen mit besonderen Eigenschaften in einer nicht
allzu fernen Zukunft in der es keinen natürlichen Tod mehr gibt und daher zur
Vermeidung von Überbevölkerung bestimmte Regeln und eine Quote zum Töten durch
die Scythe angewendet werden. Außerdem hat sich inzwischen das Softwaresystem
„Thunderhead“ etabliert, das sich selbst ständig verbessert und optimiert.
Nach dem furiosen Finale des zweiten Teils sind wichtige
Scythe in den Tiefen des Ozeans verloren und der Thunderhead hat alle Menschen
bis auf einen zu Widerlingen ernannt mit denen er nicht in Kontakt tritt.
Außerdem sind die Protagonisten des ersten Bands, Citra und Rowan,
verschwunden. Wer die ersten beiden Teile nicht gelesen hat, wird eventuell
Verständnisschwierigkeiten beim Lesen haben, denn obwohl der Autor auf einige
vorausgehende Ereignisse an passenden Stellen kurz eingeht, ist deren Kenntnis
von Vorteil.
Ich habe das Glück, ein Buch der ersten Auflage zu besitzen,
dass einen Wechselumschlag hat. Auf diese Weise kann ich das Cover an die
Aufmachung der vorigen Bände anpassen, die sich seit Erscheinen des ersten
Teils geändert hat. Der Untertitel „Das Vermächtnis der Ältesten“ besagt
passend zum Inhalt, dass das Hauptthema des abschließenden Buchs die Ergründung
dess Geheimnisses der Gründer-Scythe ist. Neal Shusterman spielt dazu mit
verschiedenen Erzählsträngen.
Ohne zu viel von der Handlung zu verraten, kann ich hier
davon schreiben, dass die Menschheit in der vorliegenden Erzählung nach einer
allgemeingültigen Ordnung sucht. Währenddessen herrschen Aufstand und Chaos an
vielen Orten und sowohl im Kleinen wie im Großen versuchen sich ganz
unterschiedliche Personen als Führer, ob gewollt oder unbeabsichtigt. Der Autor
bedient sich dazu mit einigen Anspielungen an Vorbildern in unserer realen Welt
und führte mir Augen, welches vielfältige Spektrum an Religionen und
Regierungsformen wir besitzen. Einige Dinge überspitzt er so, dass sich dadurch
manche Kehrseiten des Ruhms und der Macht besser erkennen lassen.
Die Charaktere der Fiktion entwickeln sich ständig weiter
und so manch einer ändert seine Meinung, so dass es immer wieder zu
unvorhersehbaren Wendungen kommt, was die Geschichte durchgehend spannend
macht. Ich war darüber erfreut, dass sehr viele Figuren der bisherigen
Erzählung wieder mitspielten. Die verschiedenen Handlungsstränge laufen
zunächst parallel und führen letztlich auf einen gemeinsamen Abschluss hin, der
das Geheimnis der Ältesten lüftet.
Bei der Beschreibung der Suche nach der bestmöglichen Art
und Weise die Menschheit in eine lebensfähige Zukunft zu führen, zieht Neal
Shusterman viele Register. Er überzeugte mich durch kleine Details, die er
immer wieder einfließen lässt, genauso wie durch Ideen, für die er eine große
Anzahl Personen benötigt, bis hin zu einem Finale, bei dem er in eine ferne
Zukunft blickt. Die gesamte Trilogie ist ein Muss für Fans von dystopischer
Fantasy.