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Freitag, 13. März 2020

Rezension: Vanitas. Grau wie Asche von Ursula Poznanski


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Vanitas. Grau wie Asche
Autorin: Ursula Poznanski
Broschiert: 400 Seiten
Erschienen am 2. März 2020
Verlag: Knaur HC

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Carolin ist zurück in Wien und hat ihren Job in einer Blumenhandlung auf dem Zentralfriedhof wieder aufgenommen. Doch seit den Vorfällen in München ist sie noch vorsichtiger geworden. Als Unbekannte ein Grab öffnen, den Schädel mit einem Hühnerkopf im Mund auf dem Grabstein arrangieren und Schmierereien hinterlassen, hält sie die Situation genau im Auge. Es bleibt nicht bei dieser einen Tat. Ihr Herumtreiben an den Tatorten ruft Oliver Tassani von der Mordkommission auf den Plan, der ihr genauer auf den Zahn fühlen will. Doch ihre wahre Identität will sie ihm gegenüber geheim halten - wer weiß, bei wem diese Information sonst noch landet? Als gleichzeitig ein Student beginnt, die Blumenhandlung täglich zu besuchen und sich dabei merkwürdig zu verhalten, schrillen bei Carolin alle Alarmglocken. Ist die Angst begründet oder leider sie allmählich unter Paranoia?

Nach dem spannenden ersten Teil von „Vanitas“ habe ich mich sehr auf das Wiedersehen mit der Protagonistin Carolin gefreut. Ausgangspunkt der Handlung ist erneut der Zentralfriedhof in Wien. Von Robert, der sie im ersten Teil nach München beordert hat, hat sie schon eine Weile nichts gehört. Das beruhigt sie jedoch nicht so recht, da die Funkstille auch bedeuten könnte, dass ihm etwas zugestoßen ist. Sie bleibt auf der Hut und will sicher gehen, dass die Taten auf dem Zentralfriedhof nichts mit ihr zu tun haben.

Die Geschichte beginnt in einem angenehm zügigen Tempo. Carolin hat die erste Grabschändung schnell entdeckt und versucht, die auf den Grabstein geschmierten Symbole zu entziffern. Dabei will Tassani von der Mordkommission sie im Blick halten, was ihr gar nicht Recht ist. Kein Wunder also, dass sie ihn nicht informiert, als sie am nächsten Morgen als erste entdeckt, dass erneut etwas vorgefallen ist.

Carolin ist ein Charakter, deren Handeln stark durch die extremen Erfahrungen ihrer Vergangenheit bestimmt wird. Im ersten Band hat man als Leser bereits einige Hinweise bekommen, was damals passiert ist. Im Laufe dieses Bandes erfährt man nun mehr über ihre Narben und was sie gezwungen war mit anzusehen und zu tun. Das half mir dabei, ihr Verhalten zu verstehen und warum sie eine radikale Entscheidung trifft, welche den weiteren Handlungsverlauf entscheidend beeinflusst.

Es gibt in diesem Buch immer wieder Phasen, in denen Carolin als Charakter mit ihrer Vergangenheit und der Frage, wie es für sie weitergehen kann, im Fokus steht. Der Fall rund um die Grabschändungen gerät dabei aber nicht in Vergessenheit, auch hier kommt es regelmäßig zu neuen Entwicklungen. Aus verschiedenen Gründen beginnt die Protagonistin wie schon im ersten Band schließlich damit, Nachforschungen auf eigene Faust anzustellen. Dabei begibt sie sich auf gefährliches Terrain. Ein gelungener Spannungsbogen sorgte dafür, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

In „Vanitas. Grau wie Asche“ von Ursula Poznanski kommt es zu grausigen Vorfällen auf dem Zentralfriedhof in Wien, welche die Protaginistin, die selbst etwas zu verbergen hat, genau im Auge behält. Carolin ist ein vielschichtiger Charakter und ich fand es interessant, sie im Rahmen von unkonventionellen Ermittlungen und der Auseinandersetzung mit ihrer verzwickten persönlichen Situation besser kennenzulernen. Dieser zweite Band lässt sich auch ohne Vorkenntnisse des ersten lesen. Thriller-Fans sollten sich diese Reihe nicht entgehen lassen!