Rezension von Ingrid Eßer
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Titel: Der Himmel so rot
Autorin: Marion Feldhausen
Erscheinungstermin: 30.03.2020
Verlag: Crimina (Imprint Ulrike Helmer) (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
ISBN: 9783897414433
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Im Krimi „Der Himmel so rot“ von Marion Feldhausen
ermitteln die Duisburger Hauptkommissarin Sofia Barucchi und ihr Team zum
ersten Mal. Die Polizei wurde durch einen anonymen Anruf darüber informiert,
dass auf dem Kaiserberg, in der Nähe des bekannten Duisburger Zoos, das Skelett
einer Frau aufgefunden wurde, die jemand dort vermutlich in den1980er Jahren vergraben
hat. Die Identifizierung ist schwierig und führt schließlich nach Italien.
Barucchi, deren Vater Italiener ist, stellt den Kontakt her. Unterdessen
treffen sich Mitglieder einer Motorradgang in Duisburg und rangeln neben den
Absprachen zu weiteren Verbrechen um ihre Führungsrollen.
Auch wenn es zunächst so aussieht, als ob die
Handlungsstränge nichts miteinander zu tun haben, so sind sie doch miteinander
verknüpft und führen beide in das Jahr 1944 zurück. Der Titel des Buchs, der einer
Textzeile eines alten Kriegslieds entnommen ist, deutet an, dass das damalige
Geschehen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg steht. Marion Feldhausen
greift dabei eine wenig bekannte Tatsache von Verbrechen der deutschen
Wehrmacht in Italien auf, die erst durch die Entdeckung des „Schranks der
Schande“ im Palazzo Cesi, in dem Einzelheiten dazu von den Alliierten
archiviert wurden, an die Öffentlichkeit traten.
Die Handlungsorte werden mit wenigen Worten skizziert. Marion
Feldhausen hat einen eigenen Sprachstil, der auf Dialogen fokussiert. Im
Kommissariat geht man locker miteinander um. Die Charaktere sind interessant
gestaltet, aber ich hätte mir manchmal noch mehr Einzelheiten über das Leben
der Figuren in ihrem Umfeld gewünscht. Das Alter einer Figur in Bezug auf
dessen Vergehen verwirrte mich. Die Autorin erzählt mit klaren, deutlichen
Worten den geschichtlich eingewobenen Aspekt ihres Krimis und beschreibt und beispielhaft
die Gräuel der Wehrmacht. Das Thema erschütterte mich, vor allem die Folgen der
Geschehnisse.
Bei den Ermittlungen greift Marion Feldhausen auch zu
unkonventionellen Aufklärungsmethoden, die ich mir gut im Rahmen alltäglicher
Fallermittlungen vorstellen konnte. Von Beginn an baut sie Spannung auf, die
sie durch einige unerwartete Wendungen und parallellaufende Handlungen
aufrechterhält, in denen nach und nach immer mehr Fakten zu Tage treten.
In ihrem gut komponierten Buch „Der Himmel so rot“
verbindet die Autorin Marion Feldhausen auf Fakten beruhende, verstörende
Ereignisse im Zweiten Weltkrieg in Italien gekonnt mit spannenden kriminellen
Handlungen in Duisburg, die erst wenige Jahre zurückliegen. Gerne empfehle ich
den Krimi an alle Leser des Genres.