Schon häufig sind mir die Bücher von John Strelecky im
Buchhandel oder online begegnet, daher habe ich jetzt seinen Bestseller „Das
Café am Rande der Welt“ gelesen. Der Autor schreibt seine Geschichte als
Ich-Erzähler und nennt seine Figur nach sich selbst. Wie viel
Autobiographisches von John Strelecky in seine Schilderung eingeflossen ist,
bleibt aber unklar.
John ist orientierungslos, nicht nur in seinem Job als
überlasteter Manager, der nicht mehr weiß, in welche Richtung ihn sein Leben
führen und nach welchem Leitbild er sich richten soll. Sondern er findet sich
eines Tages auf der Reise in den Urlaub auf einer Straße wieder, die in die
endlose Weite zu führen scheint und sein Ziel rückt nicht näher. Plötzlich
steht er vor dem titelgebenden Café und wird dort mit Freude bewirtet. Die
Speisenkarte enthält nicht nur das Angebot, sondern auch drei Fragen, über die John
sich im Laufe seines Aufenthalts mit den Besitzern und Gästen austauscht. Er
bemerkt, dass es manchmal sehr nützlich sein kann, die Betrachtungsweise zu
ändern.
John Streleckys Erzählung ist nicht belehrend, sondern
Anstoß gebend, sich mit dem Sinn des Lebens auseinanderzusetzen, worauf auch
der Untertitel hinweist. Seine Überlegungen führen nicht sinnbildlich über eine
Einbahnstraße, sondern lassen für Wendemöglichkeiten Platz. Ihm ist bewusst,
dass jede Person seine eigenen Lebenserfahrungen mit einbringt und
unterschiedliches Wissen. Jeder Mensch ist als Individuum mit seinen je eigenen
Ansichten zu sehen, von dem er ausgehend für sich das herausfinden sollte, was
für ihn gut ist. Der Autor gibt für diesen Weg entsprechende Anregungen in der
kompakten Form dieser kleinen Geschichte mit mehreren eingestreuten Parabeln.
Ich empfehle das humorvoll und leicht lesbare Buch gerne
jedem, der mit seinem Leben unzufrieden ist und nach Denkanstößen sucht, die ihm
dabei helfen können, sich persönlich weiterzuentwickeln.