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Samstag, 1. August 2020

Rezension: Land in Sicht von Ilona Hartmann

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Land in Sicht
Autorin: Ilona Hartmann
Hardcover: 160 Seiten
Erschienen am 21. Juli 2020
Verlag: Blumenbar

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Acht Tage und sieben Nächte auf einem Flusskreuzfahrtschiff der Route Passau - Wien sind mit 24 Jahren wohl keine übliche Urlaubswahl. Auch Jana wäre nicht auf die Idee gekommen, wenn auf der MS Mozart nicht ihr Vater der Kapitän wäre. Sie hat ihn nie kennengelernt, doch die Suche nach ihm hat nicht lang gedauert, nachdem sie erst einmal beschlossen hatte, das zu ändern. Nun schippert sie mit Dutzenden Unterhaltung suchenden Rentnern über die Donau, im Gepäck zahlreiche Fragen und Zweifel rund ums Thema Vater: Wie sage ich es ihm? Wie wird es sich anfühlen? Was verspreche ich mir davon?

Die Geschichte schlägt von Beginn an einen lockeren und sarkastischen Ton an. Jana checkt auf der MS Mozart ein und nimmt die Atmosphäre des Flusskreuzfahrtschiffes in sich auf. Für die ansonsten ausnahmslos älteren Mitreisenden ist sie eine willkommene Abwechslung. Ihre Reflektion dieser Art, Urlaub zu machen, fand ich unterhaltsam und ich konnte mir die Stimmung an Bord gut vorstellen.

Jana ist allerdings mit einer Mission gekommen: Sie will ihren Vater, den Kapitän des Schiffes, kennenlernen. Doch nun zögert und beobachtet sie, denkt darüber nach, wie es war, ohne ihn aufzuwachsen und fragt sich immer wieder, was genau sie sich nun eigentlich von dieser Begegnung verspricht. Ihre Auseiandersetzung mit der Vaterfrage geht in die Tiefe und ich konnte ihre Zweifel und Überlegungen gut nachvollziehen.

„Land in Sicht“ ist schnell gelesen und bietet skurrile Situationen, messerscharfe Beobachtungen und nachdenklich stimmende Momente. Die Autorin hat einen tollen schwarzen Humor, der die Geschichte prägt. Wie wäre es mit einer Flusskreuzfahrt für den diesjährigen Urlaub in der Heimat? Schnappt euch das Buch und legt ab!