Rezension von Ingrid Eßer
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Mit „Malamander – Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea“ nimmt Thomas
Taylor, der Autor und gleichzeitig Illustrator des Buchs, seine Leser ab 10
Jahren mit auf eine Reise zu einem kleinen britischen Küstenort, der auf den
Innenseiten skizziert ist. Es ist ein kalter Wintertag im sonst fröhlichen
Cheerie-on Sea, dem durch die Herbststürme jedes Jahr das Ch weggeweht wird, als
dem 12-jährigen Ich-Erzähler Herbert Lemon, gerne Herbie gerufen, Violet Parma,
ein etwa gleichaltriges Mädchen, durch das Kellerfenster seines Fundbüros
praktisch vor die Füße fällt. Nicht nur das Wetter ist unfreundlich, auch
einige Figuren, doch die sind eine passende Zutat zu dieser Schauergeschichte.
Herbie wurde vor fünf Jahren in einer Obstkiste am Strand
angespült und von der Besitzerin des Grand Hotels, das direkt am Pier des Dorfs
liegt, zum Sachensucher ausgewählt, eine Stellung, die ihrer Meinung nach mit
einem Kind besetzt werden sollte. Die Geschichte spielt zwar in der Gegenwart,
ist aber weit von der Realität entfernt und beinhaltet einige wundersame Dinge,
merkwürdige Gestalten und es passieren seltsame Begebenheiten. Den jüngeren
Lesern wird es gefallen, dass Schule in der Erzählung keine Rolle spielt.
Das Buch „Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea“ ist der erste
Teil einer Serie, von der der zweite Teil bereits in englischer Sprache
vorliegt. Herbie und Violet begeben sich in diesem ersten Band auf die Suche
nach Violets Eltern, die vor zwölf Jahren in Eerie-on-Sea verschwunden sind und
sie dort in einem Hotelzimmer zurückgelassen haben. Wie sich bald herausstellt,
ist das Verschwinden von Violets Eltern eng verbunden mit dem geheimnisvollen
Wesen des Malamanders über den sich die Einheimischen eine Legende erzählen.
Aber niemand weiß, ob es ihn wirklich gibt. Rasch schließen die beiden
Freundschaft, die manches Mal auf die Probe gestellt wird. Beide sind clever
und beherzt und ergänzen sich bei ihrer Suche bestens.
Thomas Taylor hat viele Ideen um seine Leser zu fesseln.
Seine Protagonisten sind liebenswert und hinzu gesellen sich noch weitere
einzigartige Charaktere. Er ist der Illustrator des Originalcovers von Harry
Potter und hat sein Buch selbst mit wunderschönen Zeichnungen ausgestattet. Das
Ende bleibt in einigen Punkten offen und bereitet schon einen Einstieg in den
nächsten Band vor. Um die Spannung aufzubauen und zu halten beschreibt der
Autor hin und wieder einige grausige Szenen, so dass die Geschichte eher nicht
für feinfühlige Kinder geeignet ist und ein Lesealter ab 10 Jahren eingehalten
werden sollte. Auch Jugendlichen und jung gebliebenen Erwachsenen kann ich das
Abenteuer empfehlen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.