Rezension von Ingrid Eßer
Der Roman „This is not a Love Song“ ist das Debüt der
Engländerin Christina Pishiris. Genau wie ihre Protagonistin Zoe Frixos hat sie
griechische Wurzeln. Dem familiären Hintergrund von Zoe merkt man die eigenen Erfahrungen
der Autorin an, wenn sie liebevoll die Eigenheiten der Eltern und die
Vorbereitungen zur Hochzeit des Bruders beschreibt. Die 34-jährige Zoe ist
Musikjournalistin und Chefredakteurin eines populären monatlichen
Musikmagazins. Als Jugendliche war der Nachbarssohn Simon einige Jahre ihr
bester Freund. Bevor sich daraus mehr entwickelte, zog er mit seiner Mutter
zurück in die Vereinigten Staaten.
Jetzt ist Zoe längst dem goldenen Käfig des Elternhauses und
der Großfamilie entkommen. Während das Musikmagazin in eine Krise gerät,
bekommt Zoe Post von Simon, der nach seiner Scheidung wieder in London ist. Zoe
sieht das als zweite Chance, ihm ihre Liebe zu gestehen. Doch bevor es soweit
ist, bemüht sie sich mit allen Mitteln um ein Interview mit einem berühmten
Star in der Musikszene, dessen Veröffentlichung das Magazin wieder nach vorne
bringen kann. Dabei begegnet sie dem zunächst selbstgefälligen PR-Manager Nick
Jones, der zu ihrem Leidwesen sehr gut aussieht und über Ausstrahlung verfügt.
In der nun folgenden komplexen Liebesgeschichte lässt Christina
Pishiris die Musikszene Londons aufleben, die sie durch ihren Beruf selbst
kennt. Sie schreibt mit dem Wissen im Fachgebiet Musik über Verbindungen
zwischen Veranstalter, Manager und Künstler. Zoe fiebert als Fan danach, ihre
Lieblingskünstlerin, deren Erfolge schon einige Jahre zurückliegen, persönlich
zu treffen. Für mich war es schwierig, ihr übereifriges Engagement zur
Verwirklichung ihres Wunschs nachzuvollziehen. Doch gerade durch ihre
Arglosigkeit in mancherlei Dingen kommt es zu amüsanten Szenen. Zoe erzählt die
Geschichte in Ich-Form und daher konnte ich ihre widerstreitenden Gefühle
nachvollziehen. Andererseits konnte ich dadurch die Handlungen anderer Figuren
lediglich zur Kenntnis nehmen.
Eine einmalige Idee verfolgt die Autorin mit der Einbindung
des fiktiven Geheimagenten Zak Scaramouche, der dafür sorgt, eine Beziehung auf
besondere Weise aufrechtzuerhalten. Jedes Kapitel ist untertitelt mit einem
Lovesong, romantisch und sehnsuchtsvoll, der dazu auffordert, das jeweilige
Lied beim Lesen zu hören, um eine entsprechende Stimmung aufzubauen.
„This is not a love
song“ ist eine unterhaltsame romantische Komödie, die zum Ende hin noch für
eine überraschende Wendung sorgt. Wer RomComs mag und für englische
Liebeslieder schwärmt, dem empfehle ich das Buch gerne weiter.