Samstag, 12. September 2020

Rezension: Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete - Nach einer wahren Geschichte von Sharon Cameron

 


Rezension von Ingrid Eßer

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Titel: Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete - Nach einer wahren Geschichte
Autorin: Sharon Cameron
Übersetzerinnen aus dem amerikanischen Englisch: Katharina Förs und Naemi Schuhmacher
Erscheinungsdatum: 14.09.2020
rezensierte Buchausgabe: Hardcover
ISBN: 9783458178804
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„Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete“ ist ein Roman für Jugendliche ab 13 Jahre, der unbedingt auch von Erwachsenen gelesen werden sollte. Autorin des Buchs ist die US-Amerikanerin Sharon Cameron, die die Geschehnisse auf Basis der realen Geschichte der Polin Stefania Podgorska schildert.

Stefania, von Freunden Fusia gerufen, ist auf dem Land groß geworden. Die in der nahe gelegenen Stadt Przemysl im Südosten Polens lebenden älteren Schwestern besorgen ihr auf ihren Wunsch hin eine Stellung vor Ort in einem Lebensmittelgeschäft als sie 13 Jahre alt ist. Der Laden wird von der jüdischen Familie Diamant betrieben. Sie selbst ist Katholikin und fühlt sich im Kreis der Familie sehr gut aufgehoben. Im Laufe der Jahre verliebt sie sich in einen der Söhne der Diamants. Doch dann bricht im September 1939 der Zweite Weltkrieg aus, in Przemysl wird ein Ghetto für Juden errichtet, in das die Familie Diamant umziehen muss. Unter Androhung von Strafe ist es strengstens verboten den Juden zu helfen. Doch Stefania schafft es mit Hilfe ihrer zehn Jahre jüngeren Schwester, die inzwischen bei ihr lebt, für 13 von ihnen im übertragenen Sinne, ein Stück Welt zu retten.

Ich war tief beeindruckt über die uneigennützigen Handlungen von Stefania, deren Tun allein auf Menschlichkeit beruht. Im Nachwort der Autorin beschreibt sie auf wenigen Seiten die tatsächlichen Ereignisse, untermalt von einigen Fotos auf denen Stefania, ihre Schwester und andere Akteure zu sehen sind. Obwohl ich vorher bereits im Internet nach einem kurzen Aufriss von Stefanias Leben nachgeschaut hatte, war ich dennoch von der Geschichte überrascht, denn Fusia agierte immer beherzt. Glücklicherweise war mir auch in den spannendsten Situationen bewusst, dass sie alles überlebt hat,

Die Autorin lässt Fusia im Buch selbst erzählen. Trotz ihrer Angst, stellte sie sich jeder Herausforderung und von denen gab es letztlich genug. Immer wenn ich dachte, dass vielleicht ein wenig mehr Ruhe in Stefanias Umgebung einkehren und endlich die Gefahr der Entdeckung abnehmen würde, geschah wieder etwas völlig Unerwartetes. Dabei darf man nie vergessen, dass es sich tatsächlich mehr oder weniger so ereignet hat. In einem Internetvideo mit einem Interview mit Stefania konnte ich mich überzeugen, dass der Autorin die Darstellung des Charakters im Roman treffend gelungen ist.

Man spürt, dass Sharon Cameron selbst von der Geschichte berührt ist. Dank ihrer sehr guten Recherche lässt sie ein lebendiges Bild der damaligen Geschehnisse entstehen. Neben der Courage, die Stefania immer wieder zeigt, ist die Verzweiflung der Juden aus ihren Worten und Taten deutlich zu spüren.

„Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete“ von Sharon Cameron ist ein Roman gegen das Vergessen über ein Mädchen, das sich heldenhaft im Sinne der Nächstenliebe im Zweiten Weltkrieg eingesetzt hat und den Ehrentitel der „Gerechten unter den Völkern“ verliehen bekommen hat. Daher empfehle ich das Buch sehr gerne weiter.


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