Rezension von Ingrid Eßer
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Das Buch „Wonderlands“, erschienen bei wbg Theiss, nimmt den
Leser mit in die Welten der fantastischen Literatur. Nach einem kurzen
einführenden Vorwort der Herausgeberin Laura Miller gelangt man zunächst im
ersten Kapitel hunderte Jahre zurück in die Welt der alten Mythen und Legenden
zu denen zum Beispiel die Metamorphosen Ovids, die Erzählungen aus Tausendundeiner
Nacht, König Arthur und seine Tafelrunde sowie im 17. Jahrhundert die Welt des
spanischen Don Quijote gehören. Ein weiteres Kapitel ist betitelt mit „Wissenschaft
und Romantik“ und umfasst die Zeit zwischen den Jahren von 1701 bis 1900 mit
Geschichten wie „Gullivers Reisen“, „Alice im Wunderland“ und dem „Zauberer von
Oz“. „Das goldene Zeitalter der Fantasy“ ist ein Kapitel, das Stories enthält,
die zwischen 1900 und 1945 entstanden sin, unter anderem „Peter Pan“, die „Schöne
neue Welt“ und „Der kleine Prinz“.
Zu den Geschichten im Kapitel „Neue Weltordnung“, die zwischen
1946 und 1980 geschrieben wurden, gehört George Orwells Dystopie „1984“, der Roman
„Hundert Jahre Einsamkeit“ von Gabriel Garcia Marques, der dem magischen
Realismus zugeordnet wird und die Science Fiction Welt „Per Anhalter durch die
Galaxis“ von Douglas Adams sowie die Welten von Narnia und Mittelerde. „Harry
Potter“, „Tintenherz“, „Game of Thrones“ und „Die Tribute von Panem“ wurden
erst in den vergangenen vierzig Jahren geschaffen und sind im Buch im fünften
und letzten Kapitel „Das Computerzeitalter“ zu finden. In einige der
Geschichten der vorgenannten Bücher bin ich bereits eingetaucht, andere warten
darauf, von mir und vielen weiteren Lesern entdeckt zu werden.
Jeder Erzählung widmet „Wonderlands“ bis zu sechs Seiten,
die ausgefüllt sind mit einer kurzen Einführung und teils ganzseitigen
Illustrationen. Das Buch kann lediglich einen Einblick in die vom jeweiligen
Autor geschaffene Welt aus der getroffenen Auswahl der Lektüre geben, denn zu
groß ist die Vielfalt der Werke der fantastischen Literatur. Aber es regt dazu
an, sich bei Interesse die entsprechende Geschichte zu besorgen und zu lesen,
Im Buch versammeln sich große Namen von denen einige bereits auf dem Cover genannt werden und dazu auffordern, „Wonderlands“ in die Hand zu nehmen. Die besprochenen Geschichten zeigen, wie sich die Vorstellungen von einer anderen Welt entsprechend im Wandel der Zeiten geändert haben. Von jeher galten mündlich weiter gereichte Überlieferungen als Grundlage zur Legendenbildung, in vielen fand sich die ein oder andere Moral, Konvention und geschickt verpackte Gesellschaftskritik wieder. Fremde Wesen, sprechende Tiere und Magie animieren bis heute die Leserschaft dazu, ihrem Arbeitsalltag in Träumereien zu entfliehen. Im Anhang finden sich ein Verzeichnis der Autorinnen und Autoren und ein Schlagwortregister, jeweils mit entsprechenden Seitenverweisen.
Es macht Freude, im Buch zu blättern, zu lesen und sich
entsprechend der gewählten Geschichte kurz in eine der 98 anderen Sphären
mitnehmen zu lassen. „Wonderlands“ ist nicht nur für jeden Freund fremder
Welten als Nachschlagewerk empfehlenswert, sondern eignet sich aufgrund der
vermittelten Informationen und der besonders schönen Gestaltung auch sehr gut
zum Verschenken.