Rezension von Ingrid Eßer
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Titel: Die Kunst der Großzügigkeit - Geschichten einer leidenschaftlichen Schenkerin
Autorin: Susanne Kippenberger
Erscheinungsdatum: 19.10.2020
Verlag: Hanser Berlin (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover
ISBN: 9783446267916
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Mit ihrem Buch „Die Kunst der Großzügigkeit“ führte Susanne
Kippenberger mir vor Augen, was ich bereits ahnte und nun durch die Lektüre
bestätigt fand: Sorglos großzügig zu sein ist schwierig. Woran das liegt, führt
die Autorin in Einzelheiten aus.
Schenken sollte bedingungslos sein, wird aber manchmal mit
einer Verpflichtung verbunden und oft denkt der Schenker schon beim Überreichen
daran, bald selbst zum Beschenkten zu werden. Ein Geschenk muss nicht immer einen
materiellen Wert besitzen, sondern kann auch z.B. in Worten, Gesten oder Zeit
bestehen.
Vor allem sollte Schenken Freude bereiten, dem Schenkenden
und Nehmenden. Dazu gehört, dass das Geschenk zur Person und zur Situation
passt. Susanne Kippenberger geht auf bestimmte Geschenkanlässe gesondert ein,
wie beispielsweise Hochzeiten und Geburtstage, erzählt von ihren persönlichen
Erfahrungen. Entsprechend des Untertitels ist die Autorin eine
leidenschaftliche Schenkerin. Mit ihrer eigenen Meinung, zu den von ihr
aufgegriffenen Themen, hält sie sich nicht zurück.
Kompliziert wird es nicht nur bei der Auswahl eines
passenden Geschenks, sondern auch bei der angemessenen Reaktion des Beschenkten,
denn Schenken transportiert immer Gefühle. Neben Hoffnung und Freude auf die
kommende Gabe gibt auch häufig Enttäuschung, wenn der Empfänger anderes
erwartet hat.
Rechnet man mit einem Präsent, beginnt die Überlegung, wie man
darauf reagieren soll, nicht nur im Moment des Erhalts, sondern auch darüber,
wie man sich revanchieren könnte.
„Die Kunst der
Großzügigkeit“ ist eine informative Übersicht nicht nur über Fakten, sondern
auch die zwischenmenschlichen Aspekte des Schenkens, die mich manchmal
schmunzeln ließen, mich aber auch zum Grübeln brachte.