Freitag, 1. Januar 2021

Rezension: Zeit der Pfirsichblüte von Anja Saskia Beyer

 


Rezension von Ingrid Eßer

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Titel: Zeit der Pfirsichblüte
Autorin: Anja Saskia Beyer
Erscheinungsdatum: 09.12.2020
Verlag: Tinte & Feder #amazonpublishing
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
ISBN: 9782496704426

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Anja Saskia Beyer nahm mich in ihrem Roman „Zeit der Pfirsichblüte“ mit nach Barcelona in Spanien, das ich selbst schon einige Male besucht habe. Ihre Protagonistin Anna, etwa 40 Jahre alt, verbringt hier einen Urlaub mit ihrer besten Freundin und Arbeitskollegin Carina. Eigentlich wollte Anna nicht mehr hierhin, denn vor mehr als zwanzig Jahren hat sie dort eine Weile gelebt und auf einer Pfirsichplantage unweit der Großstadt gejobbt. Ihre Gefühle an diese Zeit sind gemischt. Einerseits erinnert sie sich gerne an ihre große Liebe und gute Freunde, andererseits sind ihr bestimmte Begebenheiten, verbunden mit dem jähen Ende ihrer Beziehung in schmerzhafter Erinnerung.

Weil ihre aktuelle Partnerschaft gerade in einer Krise ist, willigt sie in die Reise ein um einen gewissen Abstand zu gewinnen. Vor Ort stößt sie auf Ereignisse mit kaum fassbaren, aber der Realität entsprechende Tatsachen, von denen sie sich nicht nur berührt fühlt, sondern vielleicht auch selbst betroffen ist. Ihren Erinnerungen folgend, trifft sie einen guten Freund aus vergangenen Tagen, der sie bei weiteren Recherchen unterstützt und von dem sie sich immer mehr angezogen fühlt. Aber sie weiß nicht, ob sie ihm vertrauen kann.

Als Hintergrund für ihre Geschichte wählt die Autorin Vorfälle, die zwar unglaublich, aber in Spanien wirklich geschehen sind. Darüber legt Anja Saskia Beyer aufheiternd das quirlige Leben in Barcelona und beschreibt die duftende Pfirsichplantage in der spanischen Provinz Lleida so, dass man Lust bekommt, dorthin zu reisen. Um sich ein wenig vom mediterranen Flair nach Hause zu holen, finden sich hinten im Buch einige sommerliche spanische Rezepte.

Die Figuren sind nicht immer auf den ersten Blick zu durchschauen und ändern auch mal ihre Meinung, die von der Autorin versucht wird, zu begründen. Anna ist seit ihrem ersten Aufenthalt in Katalonien selbstbewusster geworden. Von einer unerfahrenen jungen Frau, die dem Elternhaus entfliehen möchte, hat sie sich zu einer erfahrenen und geschätzten Organisationskraft in einer PR-Agentur entwickelt. Ihr abgebrochenes Studium hat sie längst hinter sich gelassen. Zwar wird sie die Zeit in Spanien nie ganz vergessen, aber die Zeit hat viele Wunden geheilt. Anja Saskia Beyer hält die Fäden ihrer Figuren fest in der Hand, auch wenn manche Gefühle oder Ansichten mal recht kurzfristig wechseln. Auf diese Weise verschafft sie dem Leser ein beruhigendes Ende der Geschichte.

„Zeit der Pfirsichblüte“ ist aufgrund der dramatischen Begebenheiten spannend zu lesen, die Figuren wirken lebendig und die spanischen Handlungsorte ließen mich vom Sommer träumen. Ich fühlte mich gut unterhalten und daher empfehle ich das Buch gerne weiter.


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