Mittwoch, 17. Februar 2021

Rezension: Fliegende Hitze - Die Wechseljahre neu erzählt von Darcey Steinke

 


Rezension von Ingrid Eßer
Titel: Fliegende Hitze - Die Wechseljahre neu erzählt
Autorin: Darcey Steinke
Übersetzerin aus dem Amerikanischen: Eva Kemper
Erscheinungsdatum: 15.02.2021
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 9783351038205

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Die US-Amerikanerin Darcey Steinke schildert in ihrem Buch „Fliegende Hitze“ ihre Erfahrungen während ihrer Wechseljahre. Mit der umgangssprachlichen Floskel „Fliegende Hitze“ wird die bekannteste Begleiterscheinung des Klimakteriums bezeichnet, auch unter dem Begriff Hitzewallungen bekannt. Sehr offen und ehrlich berichtet die Autorin von ihren Erfahrungen, beispielsweise auch darüber, welche Bemühungen sie unternimmt um ihre nächtlichen Anflüge von Hitze abzumildern, die sie als unangenehm empfindet.

Um zu verstehen, was in der Menopause mit ihrem Körper geschieht, hat Darcey Steinke einiges an Fachliteratur dazu gelesen und mit vielen Frauen darüber gesprochen. Neben dem Menschen durchlaufen nur einige Walarten die Phase der Wechseljahre. Verschiedene Annahmen zu diesem Lebensabschnitt sind spekulativ. Die Autorin stellt fest, dass Frauen verunsichert sind und schamhaft darüber schweigen.

Zunehmend interessierte sich die Autorin für das Schicksal eines Schwertwals, einer Art, die ebenfalls das Klimakterium durchläuft. Sie findet es schwierig, ihr diesbezügliches Engagement zu erklären, sieht aber darin einen Zusammenhang mit dem Animalischen in sich, das sie durch die Menopause zunehmend wahrnimmt. Daher bilden ihre Schilderungen über ihre Reisen zu Walen einen angenehm passenden unterhaltsamen, aber auch nachdenklich stimmenden Rahmen für die Lektüre des Buchs.

Darcey Steinke gelangt zu dem Schluss, dass das Klimakterium im Vergleich zu anderen Lebensphasen eine Herabwürdigung erfährt. Sie nimmt wahr, dass weibliche Sexualität an von Männern gesetzten Werten gemessen wird. Von zu Vielen wird die Menopause als etwas angesehen, dass geheilt werden sollte. Sie nennt Möglichkeiten dazu, bleibt aber bei der Darstellung von Fakten und entscheidet sich für sich selbst für einen natürlichen Umgang mit den Begleiterscheinungen. Sie scheut nicht davor zurück auch über ihre Erfahrungen und ihr gewonnenes Wissen in Bezug auf ihr Sexualleben während der Wechseljahre zu berichten und auf die Chancen und Möglichkeiten eines diesbezüglich veränderten Umgangs mit dem Partner hinzuweisen.

Da ich nur wenig jünger bin als die Autorin kann ich zu ihren Berichten sagen, dass ich die beschriebenen Empfindungen nachvollziehbar finde und nicht alles, aber vieles auch bei mir wahrgenommen habe. „Fliegende Hitze – die Wechseljahre neu erzählt“ ist eine persönliche Auseinandersetzung der Autorin und im amerikanischen Umfeld zu sehen, kann aber meiner Meinung nach gut als Gesprächsgrundlage hierzulande für weitere Debatten über einzelne Aspekte genutzt werden. Gerne empfehle ich das Buch an alle weiter, die sich über die wichtige Lebensphase des weiblichen Klimakteriums informieren möchten.


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