Rezension von Ingrid Eßer
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Der Roman „Pension Herzschmerz von Christin-Marie Below
spielt zu weiten Teilen auf der wunderschönen Nordseeinsel Norderney. Der Titel
nimmt Bezug auf den großen Wunsch der drei besten Freundinnen Louise, genannt
Lou, Anna und Kim. Sie möchten auf dem Eiland ein Gästehaus eröffnen. Das Cover
lässt an Sonne, Strand und Meer denken und nur zu gerne wäre ich den jungen
Frauen nach Norderney gefolgt. Dennoch konnte ich mich aufgrund der Geschichte
zumindest gedanklich dorthin träumen.
Lou ist 28 Jahre alt, arbeitet als Reiseverkehrskauffrau und
wohnt mit ihrem Freund Nils zusammen in Oberhausen. Als ihre Freundin Anna sich
im Streit von ihrem Partner trennt, beschließen die beiden zu Kim nach
Norderney zu fahren und ihr behilflich zu sein, denn diese hat sich bei einer
tollkühnen Aktion den Fuß gebrochen. Allerdings hat Nils kein Verständnis für
den spontanen Einfall zur Reise, denn eigentlich wollte er mit Lou gemeinsam in
der Wohnung renovieren. Es kommt zum Bruch der Partnerschaft. Glücklicherweise
haben sich Lou, Anna und Kim einander und manche gemeinsame heitere Stunde
hilft ihnen über den Liebeskummer hinweg. Bald schon sind sie zaghaft bereit,
eine neue Liebe zuzulassen.
Chistin-Marie Below hat ihren Roman in fünf Phasen des Endes
einer Beziehung eingeteilt und immer einen Ratschlag hinzufügt, warum es
jeweils wichtig ist, eine Freundin zur Seite zu haben. Ihre Figuren gestaltet
sie realitätsnah, die Handlungen nachvollziehbar. Viele Probleme, die sich
durch eine Trennung ergeben, werden nur kurz angeschnitten und überlagern
dadurch nicht die amüsanten, kurzweiligen Teile der Erzählung. Für die Hilfe,
die Kim zum Weiterbetrieb ihrer Fußpflege benötigt, bietet die Autorin eine
machbare Lösung. Die Freundinnen bieten sich gegenseitig Freiräume, die sie an
der Seite ihrer Partner nicht gefunden haben. Dennoch scheuen sie sich nicht,
offene Worte miteinander zu äußern, manchmal überspielt durch kleine
Neckereien, die die Schärfe aus der Situation nehmen.
Die Idee der Pension steht relativ schnell zur Diskussion
und obwohl die Planung nicht ins Detail geht, hielt ich die Umsetzung durch die
Freundinnen nicht nur aufgrund ihrer Kenntnisse, sondern auch aufgrund ihres
Umgangs miteinander für machbar. Daher habe ich darauf gehofft, dass sie ihren
Traum umsetzen können. Eine zusätzliche Bedingung, die die Drei bei der
Verwirklichung ihres Ziels erfüllen müssen, sorgt für Abwechslung und vergnüglichen
Szenen. Durch ihre Beschreibungen sorgt die Autorin dank ihrer Ortkenntnisse für
Sommerflair mit viel Lokalkolorit.
Der Roman „Pension Herzschmerz“ von Christin-Marie Below ist
eine Wohlfühlgeschichte über die Freundschaft dreier junger Frauen mit Liebeskummer
und einer gemeinsamen Vorstellung über ihre Zukunft, die sich locker und leicht
liest und durch seine humorvolle Art für einige unterhaltsame Stunden sorgt.
Daher empfehle ich das Buch gerne weiter.