Titel: Mörderfinder - Die Spur der Mädchen
Autor: Arno Strobel
Erscheinungsdatum: 24.03.2021
Verlag: Fischer (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Klappenbroschur
ISBN: 9783596700516
In seinem Thriller „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen“
schickt Arno Strobel seinen Protagonisten Max Bischoff, den früheren Ermittler
des Kriminalkommissariats 11 aus Düsseldorf, erneut auf die Fährte eines
Täters. Inzwischen verdingt der 33 Jahre alte Bischoff sich als Fallanalytiker
der Polizeihochschule in Köln. Eines Tages wird er nach einer Vorlesung von dem
Vater einer Tochter im Grundschulalter angesprochen. Das Mädchen verschwand vor
sechs Jahren wie zwei weitere Kinder innerhalb eines kurzen Zeitraums. Der
Vater behauptet, dass es Anzeichen für die Rückkehr seiner Tochter geben würde.
Max sträubt sich zunehmend gegen die Übernahme des Falls, doch ihm wird
bewusst, dass ein schnelles Handeln von Nöten ist, wenn er die gerade aktuell
verschwundenen beiden Mädchen noch retten möchte.
Das Buch ist der Auftakt zu einer Serie rund um Max
Bischoff. Daher hatte ich, ganz gleich wie spannend die Ermittlung wurde und
wie sehr Bischoff sich immer tiefer in das Geschehen einbeziehen ließ, die
Hoffnung, dass er auf jeden Fall überlebt. Doch zunächst einmal wurde es
zunehmend spannen.
Bischoff kommt nicht umhin, den vor sechs Jahren mit den
Ermittlungen beauftragten Kollegen aus Köln, Bernd Menkhoff, in die Ereignisse
einzuweihen und erntet als nunmehr Externer nur Beschimpfungen. An ihm nagen
Zweifel, ob er für die Aufklärung des Falls geeignet ist, er stellt sich selbst
in Frage und weckte bei mir als Leserin die Befürchtung, dass er sich vom Fall
zurückzieht. Dabei sind weder Bischoff noch Menkhoff für Leser von
Strobel-Thrillern Unbekannte, da sie bereits in früheren Büchern des Autors
leitende Ermittler waren. Die Kenntnis dieser Thriller ist aber für das
Verständnis von „Mörderfinder“ nicht nötig. Aufgrund ihrer verschiedenen
Meinungen war es anregend die beiden unterschiedlichen Figuren im
Schlagabtausch zu erleben.
Arno Strobel versteht es nicht nur, von Beginn an Spannung
aufzubauen, sondern auch, diese mühelos bis zum Schluss zu halten. Immer wieder
fügt er kursiv gesetzte kurze Kapitel ein mit unbenannten handelnden Personen,
die daher zum Mitdenken anregen, wessen Erlebnisse beschrieben werden. Manchmal
erhält der Leser auf diese Weise einen kleinen Vorsprung zum Ermittler oder
aber er glaubt, durch die eigene Entschlüsselung des Gelesenen einen Schritt
weiter als Bischoff oder Menkhoff zu sein.
Gekonnt baut Arno Strobel seine Figuren so auf, dass sie dem
Leser zwiespältig erscheinen, obwohl er aus Sicht der Ermittler für jede
Handlung eine Begründung liefert. Derart ist der wahre Mörder schwer zu fassen.
Das Thema von verschwundenen Mädchen empfinde ich als Leserin als besonders
bewegend. Der Autor verknüpft die Aufklärung des Falls mit dem persönlichen
Interesse der Ermittler daran und führt die Erzählung zu einem unerwarteten
Ende mit Showdown und einer daraus resultierenden Folge, die vielleicht einige
traurig stimmen wird.
Das Buch „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen“ von Arno
Strobel zog mich in seinen Bann bis zum Schluss. Die Kriminalhandlung mit den
Fallermittlungen ist geschickt konstruiert und rundum gelungen und daher
empfehle ich das Buch jedem Thrillerleser gerne weiter.