Samstag, 19. Juni 2021

Rezension: Ever - Wann immer du mich berührst von Nikola Hotel

 

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Ever - Wann immer du mich berührst
Autorin: Nikola Hotel
Broschiert: 432 Seiten
Erschienen am 15. Juni 2021
Verlag: Kyss / Rowohlt Taschenbuch

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Abbi Hayden hatte vor einigen Wochen einen schweren Autounfall. Ihre Hüfte musste eingerenkt werden und ihr Knie operiert werden. Nun soll sie wieder laufen lernen. Durch die Ereignisse hat sie jedoch eine panische Angst vor Schmerzen entwickelt. Der mangelnde Fortschritt lässt ihre Physiotherapeutin Kadence verzweifeln. Sie schlägt vor, dass jemand mit Abbi trainieren soll, der mehr Geduld aufbringt. Doch David Rivers, der als studentische Aushilfe in der Klinik arbeitet und den sie dafür im Sinn hat, will sich auf keinen Fall um Abbi kümmern. Er kennt ein schwerwiegendes Geheimnis über deren Vater und will keinen Kontakt zur Familie. Doch dann kommt alles anders: Die ersten Übungen mit ihm helfen Abbi tatsächlich weiter. Daraufhin macht ihr Vater David ein Angebot, dass er eigentlich nicht annehmen will, aber nicht ablehnen kann.

Als Leserin lernte ich Abbi kurz vor ihrer ersten Begegnung mit David kennen. Sie liegt seit ihrem Autounfall in einer Klinik und kann sich nur im Rollstuhl fortbewegen, da die Therapie ihres Knies kaum Fortschritte macht. Ihre Eltern wollen sie schnellstmöglich wieder auf den Beinen sehen. Dabei geht es ihnen aber weniger um Abbi selbst, sondern um ihr Auftreten im Wahlkampf des Vaters, der zum Gouverneur gewählt werden möchte. Abbis Ängste und ihre Frustration konnte ich gut nachvollziehen. Sie sitzt gewissermaßen in einem goldenen Käfig und kann von einem selbstbestimmten Leben gerade nur träumen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Abbi und David erzählt, der ihre Physiotherapie übernehmen soll. Er braucht die Schichten in der Klinik, um sein letztes Studienjahr und den Studienbeginn seiner Schwester Jane zu finanzieren. Der Tod seiner Mutter hat ihn nicht nur emotional sehr mitgenommen, sondern ihn in eine finanzielle Notlage gebracht. Doch mit den vermögenden Haydens will er nichts zu tun haben, seit er ein Geheimnis über Abbis Vater kennt, das beweist, was für ein schlechter Mensch er ist. Als sein Mitgefühl siegt und sich die ersten Übungen mit Abbi als erstaunlich wirksam erweisen, kann er die Therapie jedoch nicht einfach wieder abbrechen.

Nikola Hotel hat mit Abbi und David zwei sympathische Charaktere geschaffen, die beide ihr Päckchen zu tragen haben und denen ich mich schnell nah gefühlt habe. Mit ihrem empathischen Schreibstil gibt sie emotionale Einblicke in die Gefühlswelt der beiden. David findet sich in einer verzwickten Situation wieder, von der Abbi nichts ahnt. Sie ist vor allem dankbar, dass die Therapie ihres Knies dank Davids einfühlsamer Art endlich Fortschritte macht. Diese wird authentisch beschrieben und ich freute mich mit ihr über ihre kleinen Behandlungserfolge.

Die beiden werden immer vertrauter miteinander, wobei Abbi klar ist, dass sie ihren Therapeuten während einer professionellen Behandlung nicht anflirten sollte. Als Leserin erhielt ich gleichzeitig einen Einblick in die widerstrebenden Gefühle, die in David toben. Ich fieberte mit den beiden mit und las mich durch humorvolle Szenen, gefühlvolle Dialoge und dramatische Momente. Das i-Tüpfelchen der Geschichte waren die Wiedersehen mit den Charakteren der Blakely-Brüder Reihe. Das Ende kam schließlich viel zu schnell und ich freue mich auf ein Wiedersehen in „Blue. Wo immer du mich findest“, in dem Davids Schwester Jane und der Student Alex im Mittelpunkt stehen werden. Mich hat die authentische und gefühlvolle Geschichte von Abbi & David begeistern können!

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